Kurzbeschreibung Tagestour / Normaltour
- leichter Klettersteig
Aus Richtung Meran
über die SS44 kommend schlängelte sich der Weg weiter durch das Passeiertal bis
hin nach St.Leonhard. Den Serpentinen folgend erreichten wir den Jaufenpass mit
seinem angeschlossenen Jaufenhaus auf 1.990m Höhe. Dort parkten wir unser
Fahrzeug und benützen den gut ausgeschilderten Weg in Richtung Jaufenspitze. Am
Anfang noch seicht und eher mäßig steil an der Bergflanke entlang kommend sind
wir durch die erste Engstelle der Klettersteigpassagen auf das obere Plateau
angekommen. Den Weg weiter folgend erreichten wir nun zahlreiche, gut mit
durchgängigen Stahlseilen gesicherte Klettersteigbereiche. Für jeden erfahrenen
Bergwanderer sind diese jedoch relativ sicher zu bewältigen. Bei Eis und
Schneeresten sollten jedoch die Gedanken zusammen genommen werden, teilweise
steil abfallende Berghänge begleiten den Weg bis zum Gipfelgrat hinauf. Der Grat
ist leicht zerklüftet, jedoch ist der Weg zum Kreuz wie in den unteren Bereichen
gut mit durchgängigen Stahlseilen abgesichert. Ein schöner Rundblick in das
Passeiertal und in das obere Wipptal mit Blick nach Sterzing erwartet den
erfolgreichen Bergwanderer. Der Rückweg erfolgt parallel zur Aufstiegsroute und
rundete eine abwechslungsreiche Tour in den Sarntaler Bergen ab.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeit |
Kondition leicht |
491 Hm |
Jaufenpass |
Jaufenhaus
1.990m |
Schwierigkeit normal /
leichte Klettersteigstellen |
Gehzeit Aufstieg 1,5 - 2 h |
Parkplatz Jaufenhaus |
|
Wege/ Anlagen gut -
ausgesetzte Stellen mit Stahlseilen gesichert |
Gehzeit gesamt 2,5 - 3 h |
Sarntaler Berge |
|
Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Rückblick
Ein Gipfel für den
wir 3 Versuche benötigten! Wir starteten trotz
des sehr bescheidenen Höhenunterschieds unseren 3. Versuch auf diesen schönen
und eigentlich leichten Aussichtsberg.
1. Versuch / 2002
Wir starteten vom unteren Parkplatz der
Passhöhe auf knapp 2.000 Hm am Jaufenhaus . Das Wetter eine Mischung zwischen
Wolken und Sonne. Die ersten Meter des Weges zeichneten sich deutlich ab.
Der Weg bog nach links leicht steigend in
die Bergflanke ab.
Vor uns bereits einige Schneefelder erkennbar die später an Größe
und Anzahl noch zunahmen. Immer wieder mussten
wir den Weg suchen bzw. in der Richtung einfach weiter laufen.
Wenig
später hatten wir den Weg endgültig verloren, waren zulange gerade aus gelaufen
und standen an der Rückseite des Bergaufbaus. Hier ging es wegen der Steilheit des
Geländes nicht weiter. Umkehren. Zurück, entlang unserer eigenen Spuren suchten wir lange,
ehe wir den weiteren Wegverlauf nach oben in der Bergflanke mehr erahnen als
sehen konnten. Bedingt durch den Schnee hatten wir die „entscheidende“ Kehre des Wegs auf
seinem Verlauf nach oben übersehen. Mit der Schnee- und vor allem Eisauflage auf dem
Weg mussten wir an diesem steilen Stück schon vorsichtig agieren um nicht weg – und
dann abzurutschen.
Endlich standen wir auf dem großen und platten
Vorgipfel. Eigentlich
unschwierig weiter aufwärts über kleinere Schneefelder bis zu ersten
seilgesicherten Passage. Hier haben wir etwas entnervt vom großen Zeitverlust, dem
unklaren weiteren Wegverlauf und einigen Schneefeldern in der Passage des Klettersteigs unsere
Tour abgebrochen.
Im Abstieg, fast
unten rutschte Andreas – der ein Stück des Wegs abkürzen wollte – 1,2 m ab und fiel in die
Pampe aus Schnee, Wasser und Schlamm. Seine helle Berghose danke
es ihm.
Aus heutiger Sicht
müssen wir diesen – unseren – Versuch selbst belächeln. Aber es ist kein Meister vom Himmel
gefallen. Bei all unseren Touren hatten wir immer eine goldene Regel:
„Vorsicht…ggf.
abbrechen, der Berg läuft nicht weg“ Heute mit zunehmender Erfahrung müssen wir
immer weniger Touren abbrechen und machen uns heute im Vorfeld unserer Touren
wesentlich mehr Gedanken um die Vorbereitung und notwendigen Dinge.
2. Versuch / 2004
Wir fuhren am Morgen
bei guten Wetter in der Nähe von Meran von unserer Pension ab. Die Strasse führt
mitten durch die schöne Stadt Meran. Gerade aus dem Zentrum von Meran heraus,
konnten wir in Richtung Rechenpass schon etliche Wolken erkennen. Aber wie so
oft, ein: Es geht schon! Mit jeder Serpentine des Rechenpass wurde die Sicht
immer bescheidener. Ab 1.500 Hm nahm der Nebel nochmals zu. Auf der Passhöhe nur
noch Sicht von 1-2 m. Wir hatten die Nase
voll. So ein „Hügelchen“ und wieder nichts. In der Wirtschaft auf dem Pass bei
einem heißen Tee – es war mittlerweile auch empfindlich kalt geworden – wollten
wir einige Zeit auf Besserung warten. Ab nach dem 3. Tee brachen wir auch diesen
Versuch ab, denn außer sehr starkem Nebel fing es noch mit Regnen an.
3. Versuch 2005
Angekommen nach zahlreichen
Serpentinen zum Jaufenpass stellten wir unser Fahrzeug auf dem Parkplatz des
Jaufenhauses ab und begannen unseren heutigen kleinen Tagesrucksack für den
interessanten Aufstieg zur Jaufenspitze zu schultern.
Unser heutiges Tagesziel, die
Jaufenspitze auf 2.481m. Der markante Gipfel erhebt sich hinter dem Vorgipfel
und bildet den nordöstlichsten Eckpfosten der Sarntaler Berge.
Wir folgten der gut
ausgeschilderten Wegbeschreibung ...
... über zunächst mäßig steigend
und eher flaches Gelände. Den Weg konnte man nicht verfehlen.
Auch an einer abschüssigen Stelle
wurde der Weg regelrecht gepflastert mit Felsplatten.
Der Weg wurde nun zunehmend steiler
...
... und auf kurzen und schmalen
Serpentinen waren wir an der ersten Engstelle angekommen.
Der kurze Steig ist mit einem
durchgängigen Stahlseil gut gesichert, jedoch sollte bei Schneeresten und
regennassen Steinen eine Trittfestigkeit geboten sein.
Nach dieser Steilstufe erreichten
wir ein Plateau mit weitem Geländeblick. Leider zogen immer wieder Nebelschwaden
aus Richtung Passeiertal die Berghänge hinauf und verdeckten die Sicht.
Eine kurze Rast bevor ...
... nun der etwas anspruchsvollere
Teil zur Erklimmung der Jaufenspitze begann. Gut zu erkennen auf dem Gipfel das
weithin sichtbare Kreuz.
Der immer wieder durch normale
Wegstrecken unterbrochene Klettersteig ist relativ leicht und stellt keine
grossen Anforderungen dar. Wir hatten Glück und eventuelle Nässe war nicht
vorhanden.
Alle etwas ausgesetzten Stellen
sind gut durch Stahlseile gesichert, Kinder und Ungeübte sollten sich jedoch mit
einem Klettersteiggurt absichern.
Auf schmalen Wegen entlang des
Gipfelaufbaues sind immer wieder ...
... neue, aber leichte
Klettersteigpassagen zu überwinden.
Der weiter steilwerdende Weg bot
genügend Trittmöglichkeiten und sollte jedem erfahrenen Bergwanderer keine allzu
großen Hindernisse entgegenbringen.
Der Gipfelgrat ist etwas zerklüftet
und bedarf noch einmal Aufmerksamkeit bevor ...
... wir dann schon am höchsten
Punkt angekommen waren und gleich mal unsere Vorräte geplündert hatten. :-)
Frank (wie immer der Schreibfuchs)
schnappte sich das Gipfelbuch und verewigte uns mit ein paar netten Zeilen für
nachfolgende Bergwanderer.
Der Gipfelblick in Richtung
Sterzing und in das obere Wipptal.
Der Blick hinunter in Richtung
Jaufenhaus ...
... sollte sich wieder buchstäblich
in Wolken auflösen. Kaum noch zu erkennen, bevor wir wieder eingehüllt werden.
Der Rückweg erfolgte dann parallel
zum Aufstieg. Auch hier, auf dem Gipfelgrat war der Weg gut gesichert mit
Stahlseilen. Bei Schnee und Schneeresten wären diese aber schon schwierig zu
finden.
Durch seine geringen Aufstiegsmeter
und schnell zu erreichende Spitze stellt der Berg eine interessante Kurzvariante
zur Besteigung dar. Ein lohnendes Ziel, zahlreiche Bergfreunde sehen das
wohl genauso ...
... und so musste man sich an
abschüssigen Stellen erstmal anstellen und warten, bis der Weg wieder frei
wurde.
Der Blick ins Passeiertal mit seinen zahlreichen Serpentinen in
Richtung Jaufenpass.
Im Grossen und Ganzen stellt der Berg eine abwechslungsreiche,
nicht langweilige Bergtour mit leichten Klettersteigpassagen dar. Gute
Möglichkeit für eventuelle Einsteiger im Klettersteiggehen und auch als
"Eingehtour" bestens geeignet.
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