Kurzbeschreibung Tagestour / Normaltour
Bei gutem und trockenem Wetter für
konditionsstarke Tourengeher kein Problem. Der Weg ist lang, die zu bewältigende
Höhenleistung beträgt 1.372 Hm und Einkehrmöglichkeiten unterwegs sind nicht
vorhanden. Anfahrt über das Martelltal bis zum oberen Parkplatz nach dem
Zufrittsee auf 2.050 Hm. Dem Weg Nr. 20 / 20B folgend anfangs durch
wunderschönen Wald, über einen Bach (danach rechts vom Bach halten) später auf
gutem Pfad zum eigentlichen Gipfelaufbau. Hier geht der Weg gut erkennbar und
ausgeprägt in Steinschutt über. Orientierung grundsätzlich kein Problem. Bei
Zweifel nach Kartenstudium einfach am höchsten und dem am weitest entfernten
Berg orientieren. Der Gipfel bzw. das Plateau bietet aufgrund der großen Höhe
grandios gute Aussichten auf die umliegende Bergwelt. Ortler, Königsspitze,
Monte Zebru, Cevadale und Vertainsspitze um nur einige zu nennen.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition normal - aber langer Weg |
1372 Hm |
Martelltal / Südtirol 2.050 m |
diverse Verkaufsstände am Parkplatz |
Schwierigkeit leicht |
Gehzeit gesamt |
Parkplatz am Ende der Zufahrtstrasse |
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Wege/ Anlagen gut |
5,5-6 h |
Weg Nr. 20 beginnt unterhalb des
Parkplatzes in einer Kehre |
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Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Anfahrt früh kurz nach 08:00 in
das Martelltal. Die Strasse führt am Zufrittsee vorbei bis zum oberen Parkplatz
auf 2.050 Hm. Wer früh hier ankommt findet ausreichend Parkplätze. Später wird
das schwierig, den die Gegend ist beliebt und Ausgangspunkt vieler Touren.
Wie immer das obligatorische Eincremen gegen
Höhensonnenbrand, die Bergschuhe nochmals fest schnürend, den letzten Schluck
trinkend und los ging es Richtung Plattenspitze. Wir sollten noch überrascht
werden, wie weit sich der Weg heute ziehen würde.
Die ersten Meter die Tour beginnend, suchten wir
ein paar Minuten den Weg Nr. 20.Schließlich fanden wir ihn in der letzten Kehre
den Berg hinab, links von der Strasse abbiegend.
Hinter einem kleinen Gehöft bog der Weg am Stall
scharf links ab und führte zwischen den Nadelbäumen nach oben.
Mehrfach über kleine Holzbrücken einen winzigen Gebirgsbach überquerend dem Weg
Nr. 20 folgend, verloren wir kurz darauf den Weg erneut, aufgrund nicht ganz
aktueller Wanderkarten. An einer Böschung wenige Meter
unterhalb führte eine Holzbrücke über den
Schmelzwasserbach vom Plattenferner und führte ab da parallel rechter Hand vom
Bach weiter.
Blick zurück in das Martelltal auf die
Venezianspitzen
Vorbei an einer Kiefer deren Stamm fast völlig
zerstört war, die aber trotzdem noch im vollen Grün stand.
Nach einer weiteren Wegkurve hatten wir die
faktisch die Baumgrenze erreicht, vor uns öffnete sich das Pedertal und wir
konnten am Weg den Bach entlang immer mehr und mehr Gipfel sehen.
Nach einer weiteren halben Std. Weg rasteten wir
an einem Steinhaufen der Weggabelung zur Kalfanwand und Pederköpfl. In der Nähe
des alten Standortes der leider zerstörten Schildhütte.
Nach kurzer Rast führte uns der Weg steil in
Serpentinen hinauf auf ein weiteres weitläufiges Plateau. Vor uns in der Ferne
sahen wir die große Wand der Plattenspitze. Uns wurde klar das noch ein gutes
Stück Weg vor uns liegen würde und noch etliche Höhenmeter.
Weiter hinauf an vielen Kühen, mit Respekt vorbei,
die uns mit großen Augen ansahen.
Vor uns öffnete sich eine Hochwiese, mit einem
ausgetrockneten Bergsee. Steil hinauf an einem mit Gras bewachsenen Steilhang
erreichten wir die Vegetationsgrenze, ab der es nur noch über Steine und Fels
weiterging. Kurz darauf wurde es orientierungstechnisch nochmals schwierig, da
wir linker Hand ein Gipfelkreuz sahen und vor uns nur eine Hohe Wand.
In Richtung „hoher Wand“ durch eine kleine Senke
liefen wir an großen Felsen vorbei.
Der Weg verlief ab hier steil und
anstrengend in Serpentinen über kleine Platten und Steinschutt den Hang hinauf.
Ungefähr 100 -200 m unterhalb der Plattenspitze konnten wir zum ersten Mal auf
die rückwärtigen Berge wie den
Zufallspitze und Monte Cevadale,
und Königsspitze blicken.
Weiter den Steilhang hinauf, als Markierung des
Gipfels ein kleines Schneefeld anpeilend.
Endlich oben konnten wir uns auf dem großen
Gipfelplateau fast verlaufen. Daher wohl Plattenspitze .
An einem Steinmann machten wir unsere Gipfelrast.
Die Vertainspitze im Rücken und vor uns
sahen wir die großen schneebedeckten Bergriesen
wie
Königsspitze - Monte Zebru - Ortler.
Das Bergmassiv mit der Zufallspitze
vorn und dahinter der Gipfel Monte Cevedale
Eine atemberaubende Sicht von diesem Gipfel die
einem alles bietet. Große Berge, Blicke auf Gletscher unterhalb und in die
umliegenden Täler.
Wir immer folgte nach dem Aufstieg der Rückweg.
Hier der Blick ins Martelltal mit der Veneziaspitze III ganz rechts.
Über Stein – und Bergschutt ging
es in den Serpentinen vom Aufstieg hinab. Aufgrund der Steilheit des Geländes
war es eher ein kontrolliertes Rutschen, wie ein gutes Bergab gehen. An den
großen Felsen vorbei, an denen der Gipfelaufbau in das Hochplateau überging. Von
da über den steilen Grashang hinab. Dessen Stufen sind zum größten Teil aus Lehm
in den Hang getrieben/getreten.
Weiter hinab, dass Tal entlang über mehrere
Plateaus, bis hin zum Bach vom Plattenferner.
Die Sonne stand tief, um diese Jahreszeit wurde es
in dieser Höhe schon merklich kühler und wir erreichten die Baumgrenze. Die
letzte halbe Stunde ging es durch den schönen Bergwald und wir kamen schließlich
zum Parkplatz, unserem Startpunkt vom Morgen.
Eine wunderschöne Tour war zu Ende. Für diese Tour
sollte allerdings reichlich Zeit bei ausreichend langen Tagen (Tageslicht)
eingeplant werden. Wir finden diese Tour sehr empfehlenswert, technisch leicht,
nicht überlaufen, aber es ist Kondition und Selbstversorgung erforderlich.
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