Kurzbeschreibung Zweitagestour /
Normaltour
Vom Reschenpass
oder von Meran kommend bis nach Tartsch bei Mals, hier Abzweigung nach Matsch
und weiter bis zu den Glieshöfen im hinteren Matschertal. Angekommen können wir
unser Fahrzeug direkt auf einen öffentlichen Parkplatz abstellen - Glieshöfe auf
1.810 m. Direkt hinter den Glieshöfen erfolgt die Ausschilderung mit dem Weg
längs des leicht ansteigenden Steiges Nr.1 und dann auf dem neuen,
serpentinenartigen Hüttenzustieg weiter in Richtung Oberetteshütte. Nach
erfolgter Übernachtung geht es von der Hütte ca. 100 m weiter bis zum ersten
Wegweiser, hier nach links (Richtung Klamm) über eine kleine Brücke und nach
weiteren 100 m rechts über den sanft angelegten Steig Nr. 5b hoch zum Sattel auf
rund 3000 Metern. Hier links leicht absteigend an einem Kessel mit einer kleinen
Lacke vorbei, nördlich weiter bis erstmals der Blick zur Weißkugel frei wird,
dann Abstieg über einen breiten Rücken etwa 100 m in Richtung Ausläufer des Matscher Ferners (Steinmännlein).
Über den spaltenreichen Gletscher, zunächst in der Mitte, bis auf der Höhe des
„Schwarzen Knottes“, dann, sich ziemlich links haltend (nördlich) weiter zum
großen Becken unterhalb der Quellspitzen, wo man auf die alte Route stößt,
welche dann unterhalb der Inneren Quellspitze Richtung Hintereisjoch 3469 führt.
Danach folgt der Aufstieg über das „Matscher Wandl“, ein recht steiler S-Hang,
der bei Blankeis oder Neuschnee vorsichtig angegangen werden muss. Knapp
oberhalb beginnt dann der luftige Gipfelgrat, der Trittsicherheit verlangt.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition ansprechend |
Gesamt 1.929 Hm |
Parkplatz Glieshöfe |
Oberetteshütte 2.670m |
Schwierigkeit normal -
Gipfelgrat sollte nur bei Schneefreiheit begangen werden |
Gehzeit bis Hütte3 - 3,5 h |
1.810 m |
Unterkunft vorbildlich - alles sauber und gepflegt |
Wege/ Anlagen gut -
Gletscherausrüstung erforderlich |
Gehzeit ab Hütte 4 - 4,5 h |
Matscher Tal |
Personal freundlich und
hilfsbereit |
Ausführliche Beschreibung dieser
Tour

Angekommen zu unserer Tour auf die
Weisskugel können wir kostenfrei auf einen öffentlichen Parkplatz direkt am Ende
des Matscher Tals, zu den Glieshöfen auf 1.810m unser Fahrzeug abstellen. Die
Plätze waren gut gefüllt, aber nicht jeder wollte in Richtung Oberetteshütte
aufsteigen. Einige nutzen die Wandermöglichkeiten rings um die Gliesener Höfe.

Gleich hinter den ersten Häuser
geht der Weg Richtung Waldrand.

Exzellente Ausschilderung der
umliegenden Routen. Wir benützen den Weg Nr.1 Richtung Oberetteshütte.

Der Weg durch den Wald verläuft
fast ohne Höhengewinn und man spart Energie. Eine gute Möglichkeit. mit der
schweren Ausrüstung warm zu werden.

Langsam eröffnet sich der Blick
weit in das Talende, schönste Natur bei herrlichem Wetter. Der Weg ist nach wie
vor eher schwach ansteigend. Doch die Höhenmeter zur Hütte kommen noch....

Noch ganz weit weg unser Tagesziel,
die Hütte auf der Anhöhe. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen der Hang
hinauf. Anstrengend und sehr schweißtreibend, denn die Sonne gibt sich am
heutigen Tag viel Mühe.

Immer wieder die Natur mit ihrer Schönheit...ein Augenschmaus. Solche Momente zu genießen gehört auf jeden Fall
zu den besonderen Augenblicken einer Tour. Nicht umsonst heisst es, der Weg ist
das Ziel! Leider geben die Bilder nur einen kleinen Teil der wirklichen Momente
wieder, die man erlebt.

Der Blick schweift weit ins Tal
hinein, aber unser Weg geht nun steiler nach oben. Den Weg kann man nicht
verfehlen, nach wie vor eine vorbildliche Ausschilderung.

Die letzten Meter kurz vor der
Oberetteshütte. Uns dürstet nach dem ersten Radler...

...und da ist es schon, Prost. Am
Nachmittag bei besten Wetterbedingungen angekommen.

Entspannt in der Sonne sitzen und
die schöne Aussicht geniessen, kein Stress, keine Hektik...

Ein Blick in unser Schlafquartier.
Alles vorbildlich und sauber, da können sich andere Hütten gern eine Scheibe
davon abschneiden. Kein Wunder, dass Frank bei bester Laune ist :-)
Tag 2

Der Wecker klingelte 05:00 Uhr
früh, Frühstück und dann ging es los. Es begann bereits zu dämmern als wir uns
auf den Weg machten.

Der Weg in Richtung Weisskugel geht
direkt hinter der Hütte los und führt gleich über eine kleine Brücke. Weiter
hinauf einer steilen Wegstrecke bis wir zu einer ersten Anhöhe gekommen sind.

Die ersten Sonnenstrahlen geben den
Blick in Richtung Ortlergebirge frei. Wie eine Macht präsentieren sich rechts
der Ortler, mitte Monte Zebru und links die Königspitze

Vor uns eine größere Gruppe, die
ebenfalls zum Gipfel unterwegs sind. Rechts um den See herum und dann weiter zum
Abstieg in die Gletscherauslaufzone, wo sich auch der Anseilpunkt befindet.

Ab dem Steinmännchen geht es ca.
100 Hm hinunter. In der Mitte ist gut die Gletscherauslaufzone des Matscher
Ferners zu sehen.

Die ersten Meter sind vorüber und
in Höhe des „Schwarzen Knottes“ geht es weiter links abbiegend...

...hinauf in Richtung der
Quellspitzen. Der Schnee ist im guten Zustand, leicht Harsch und Trittfest.

An einem so wolkenlosen, sonnigen
Tag ist die Route zur Weisskugel für viele Alpinisten ein Ziel.

Oberhalb des schwarzen
Knottes...kurzer Check von Franks Ausrüstung.

Kurz vor dem Hintereisjoch mit
Sicht auf das Matscher Wandl.

Der Blick vom Hintereisjoch auf ca.
3.470m.

Das Matscher Wandl ist recht steil
aber problemlos zu bewältigen. Nach wie vor sind die Schneeverhältnisse
ausreichend und
die Steigeisen greifen gut.

Ein einzelner Bergsteiger vor uns,
die Aufstiegspur im Matscher Wandl ist nicht zu verfehlen.

Frank hinter mir sicher am Seil.

Die Blicke sind jetzt schon
atemberaubend, aber langsam nehmen die Wolken zu.

kurze Verschnaufpause...

...Blicke geniessen...

...und weiter geht's den Steilhang
hinauf.

Der Gipfelgrat ist in Sichtweite.

Ringsherum vom Wintergipfel ist
kaum ein Berg zu sehen, der höher als unser aktueller Standpunkt ist.

Dieser Blick müsste in Richtung
Hinterm Eis, Grawand, Finailspitze und Similaun sein.

Frank bei seiner Jagd nach
Schnappschüssen.

Das Warten am Einstieg in den
luftigen Gipfelgrat erweist sich nervige Geduldsprobe. Viele Seilschaften sind
heute unterwegs und blockieren sich gegenseitig. Die Warterei dauert nun schon
eine gute halbe Stunde und wir werden langsam ungeduldig. Hier ein Blick von
relativ wenig Verkehr.

Was für ein Bild - ein Blick direkt vom Wintergipfel
zurück.

Was machen wir? Ich wollte noch
warten aber Frank drängte mittlerweile zum Aufbruch. Die Zeit ist leider viel zu
schnell vergangen und wir stehen immer noch auf Warteposition. Wir entschieden
uns für den Abstieg. Die Bilder der letzten 15 Hm mit dem Grat und der
Blick vom Gipfelkreuz werden nachgereicht. 2011 erfolgt ein weiter Aufstieg mit
hoffentlich weniger Seilschaften. Wir werden in der Woche und nicht am Fr./Sa.
unser Glück versuchen.
Weisskugel 2.0 / 2011

Wie versprochen erfolgte dieses
Jahr der gleiche Aufstieg an einem Donnerstag. Nur das Wetter war nicht so schön
wie das Jahr davor. Resultat davon: Der ganze Berg für uns allein, keine
weiteren Seilschaften waren zum Gipfel unterwegs. Zwei italienische Alpinisten
folgten uns am Anfang noch, jedoch machten sie im unteren Drittel kehrt. Ihnen
war wohl das Wetter nicht vielversprechend.

Im Moment konnten wir noch gut in
Richtung Gipfel blicken, jedoch das Wetter verschlechterte sich zusehends. Die
Sicht wurde schlechter und es setzte leichter Schneefall ein.

In Höhe des "Matscher Wandl"
hüllten uns die Wolken vollkommen ein, die Sicht dementsprechend Null. Der Wind
wurde stärker und die Temperaturen sanken unter Null Grad. Normalerweise lohnt
sich dafür der Gipfel nicht. Die Weisskugel ist berühmt für seine Dominanz und
Weitsicht. Diese durften wir aber schon letztes Jahr genießen, so das wir uns
nur noch das Gipfelkreuz schnappen wollten! :-)

Am Grat angekommen konnten wir uns
von seiner Beschaffenheit überzeugen - Schneefrei und dementsprechend einfacher
zu gehen als gedacht. Wir sicherten uns gegenseitig am kurzen Seil ... Sicher
ist Sicher!

Frank bei einer der vielen
Querungen und Übersteigungen des ausgesetzten Blockgrates. Glück hatten wir mit
dem Wind - absolute Windstille am Grat !

Ohne das Gipfelkreuz zu sehen
setzten wir unsere Kletterei fort - Schneefall behinderte uns ein wenig, aber
viel mehr bedauerten wir die nichtvorhandene Sicht. Der Vorteil war aber kein
Gegenverkehr mit Gedränge auf dem schmalen Grat.

Als wäre die Welt zu dahinter zu
Ende...

Doch nach kurzer Zeit erreichten
wir glücklich das Gipfelkreuz - Nun ist der Berg für uns komplett !!!
Der Rückweg erfolgte parallel zum
Aufstieg. Auf dem Grat hatten wir aber doch noch Besuch. Einer Zweierseilschaft
mit einem Bergführer aus dem Hochjoch Hospiz und seinem Begleiter begrüßten uns
auf dem Grat. Sie hatten sich auch nicht von dem schlechten Wetter beeinflussen
lassen. Der Berg ist eben nicht nur etwas für Schönwetteralpinisten!

Ein letzter Gruss und dann konnten
wir uns nach erfolgreichem Abstieg zur Oberetteshütte eine warme Suppe mit einem
schmackhaftem Radler gönnen. Alles in allem wieder eine gelungen Tour und als
einer der Höhepunkte in den Ötztaler Alpen sehr zu empfehlen!
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