Kurzbeschreibung 2Tagestour / ab der Stettiner Hütte über die Zwickauer
Hütte zum Hinteren Seelenkogel 3.472m
Im hinteren
Passeiertal ab Pfelders gibt es zwei Möglichkeiten den hinteren Seelenkogel zu
besteigen. Entweder direkt ab Pfelders hinauf zur Zwickauer Hütte oder über die
Stettiner Hütte kommend bei Benützung des Pfelderer Höhenweges mit empfohlener
Übernachtung. Letzteres war für uns die Wahl, da der Weg aus unserer Sicht
interessanter ist. Ab der Zwickauer Hütte ist der Hintere Seelenkogel in ca. 2
Stunden erreichbar. Der Weg hinauf ist nicht zu unterschätzen und bedarf
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Ungeübte sollten am kurzen Seil gesichert
werden. Weiterhin sollte die Besteigung nur bei schneefreien Verhältnissen
vorgenommen werden, da ausgesetzte Stellen und einige Kletterstellen zu erwarten
sind. Jedoch wird dem erfolgreichem Bergsteiger eine einzigartige Sicht in alle
Richtungen als Belohnung sicher sein...bestes Wetter vorausgesetzt. Wir
empfehlen in der urgemütlichen Zwickauer Hütte bei einer geplanten und
empfohlenen Übernachtung vorher eine telefonische Reservierung aufzugeben.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition: normal |
ab Zwickauer Hütte 483 Hm |
Ab Stettiner Hütte über |
Zwickauer Hütte 2.989 m |
Schwierigkeit: ab Grat teilweise ausgesetzt, auf Schneereste in den Wegen
achten. |
Ab Stettiner Hütte bis
Zwickauer Hütte 114 Hm |
den Pfelderer Höhenweg |
Direkter Anstieg auch ab Pfelders zur Hütte möglich-lang
und steil 1367 Hm |
Wege und Anlagen: ausgesetzte Stellen teilweise gesichert /
bei voraus steigenden Bergsteigern Steinschlaggefährdend |
Hütte bis Hütte: 3.5 - 4
Std. / Ab Hütte bis Gipfel: 2 Std. |
zur Zwickauer Hütte |
gemütliche Hütte auf fast
3.000 m |
Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Ab Pfelders kommend, über den
Zustieg über
die Stettiner Hütte mit Besteigung der Hohen Wilde, weiter über den
Pfelderer Höhenweg und schließlich auf der Zwickauer Hütte angekommen, sind
wir am letzten Tag im hinteren Passeiertal unserer Tour zum Hinteren Seelenkogel
bestens auf die Bergwelt eingestimmt und freuen uns auf die bevorstehende
Tagestour.
Auf fast 3000m befindet sich die
Zwickauer Hütte. Der Zustieg von der Stettiner Hütte zur Zwickauer Hütte (Pfelderer
Höhenweg) war Inhalt einer ganzen Tagestour und mit vielen An.- und
Abstiegen gespickt. Doch das schöne Wetter entschädigte uns für die längere
Wanderung, von Hütte zu Hütte.
Der Blick war einzigartig, ein
regelrechter Balkonausguck bei angenehmen Temperaturen. Da lässt es sich ein
Radler doppelt so schön genießen. :-) Auch in der Hütte selbst war eine
angenehme Atmosphäre. Zum Glück für uns waren nicht so viele Gäste an diesem Tag
hinaufgestiegen und so konnten wir eine Übernachtung ohne weitere "Mitbewohner"
für uns verbuchen. Unabhängig davon empfehlen wir immer vorher in der
Hütte sich anzumelden und einen Schlafplatz zu buchen.
Der Tiefblick hinunter nach
Pfelders - da liegen gut und gerne ca. 1.400 Hm dazwischen.
Um ca. 08:00 Uhr sind wir gestartet
in Richtung Hinterer Seelenkogel. Der Weg befindet sich direkt hinter der Hütte
und ist nicht zu übersehen.
Leider war das Wetter nicht mehr so
stabil wie am Vortag. Wie hier am Bild mit Blick zurück zur Zwickauer Hütte zu
sehen: Aus dem Tal zog viel Feuchtigkeit in Form von Nebelschwaden hinauf. Die
Sicht wurde zusehends schlechter, aber Gefahr von Regen bestand nicht.
Am Anfang konnten wir uns noch an
den ausgetretenen Pfaden orientieren. Die Wegmarkierungen hatten teilweise ihre
besten Jahre schon hinter sich und wir mussten öfters länger nach ihnen suchen.
So langsam wechselte der Weg in die
vertikale Richtung mit Felskontakt. Zu unserer Sicherheit setzten wir unsere
Helme auf, die Gefahr eines Steinschlages war zwar noch nicht allzu hoch aber
wir wollten nichts riskieren.
Im unteren Bereich des Weges wurden
einige ausgesetzte Stellen mit Stahlseilen gesichert, aber so richtig gab es
dafür eigentlich keinen Grund. Anspruchsvoller sollte es aber noch werden...
Zum Glück konnten wir uns an
aufgestellten Steinmännchen orientieren. Wegmarkierungen waren teilweise nicht
mehr als solche zu erkennen bzw. fehlten einfach.
Der Blick hinüber rechter Hand zum
unteren Ausläufer des Planferner.
Die lange Gratschneide hinauf mit
den Abschnitten, welche eine absolute Trittsicherheit verlangt. Der Gipfel ist
noch nicht zu sehen...
... doch ab und zu lies die Sicht
es zu, den Gipfel mit seinem markanten Kreuz zu erkennen. Der Weg ist noch weit!
Der Blick hinüber zum Rotmooskogel
3.336m mit seinem angrenzenden Planferner.
Der Weg wurde anspruchsvoller und
wurde immer wieder mit kleine Klettereinlagen versetzt.
Einer der wenigen Momente, wo wir
den weiteren Weg so gut erkennen konnten. Ansonsten war der Weg nach oben immer
wieder sehr mit Nebel verhangen.
Eine der ausgesetzten Stellen, die
größere Aufmerksamkeiten verlangen. Die Durchquerung der Rinne ist nur einzeln
möglich.
Der Pfad an dieser Stelle ist sehr schmal
und beidseitig stark abschüssig
Auf der anderen Seite geht es
wieder hinauf. Der Fels war griffig und trocken, bei Schneeresten ist jedoch
höchste Vorsicht geboten.
Frank war schon "übergesetzt" und
ich machte mich daran, ebenfalls die Senke zu meistern.
Der Übergang mit seiner schmalsten
Stelle ... links und rechts geht es steil nach unten!
Der Blick zurück zum Weg mit dem
Abstieg in die Rinne. Wie Trittstufen sind die Steinplatten angeordnet, eine
kleine Hilfe in der luftigen Höhe.
Der Weg ging weiter auf der langen
Gratschneide...das Kreuz wollte einfach nicht näher kommen.
Weiterhin dominierend stark
zerklüftete Platten und Felsabbrüche bei dem Weg nach oben.
Da muss es doch irgendwie nach oben
gehen...
Zum Glück hatten wir keinen Schnee
zwischen den Felsen...der Weg wäre sonst um einiges schwieriger.
Doch nun ist es nicht mehr weit. Am
Gipfel konnten wir zwei weitere Bergsteiger erkennen...wir waren ja doch nicht
allein unterwegs heute.
Kurz unterhalb der Gipfelpyramide
wurde es noch einmal steil und kleine Kletterstellen trennten uns vor dem
Erreichen des Kreuzes.
In der Hoffnung, dass die Sicht
hält und uns der Blick hinunter in das Tal nicht verwehrt würde begannen wir die
letzten Meter hinauf zu steigen.
Das Pärchen vor uns hatte
Glück...sie hatten auf dem Gipfel noch tolle Sicht! Wir hatten Sie beim Abstieg
bald eingeholt, denn sie waren sehr langsam unterwegs. Der Grund war: Sie lief
BARFUSS !!! Unglaublich, aber für sie schien es die natürlichste
Fortbewegungsmöglichkeit zu sein. Wir setzen später unser Gespräch in der Hütte
fort und da erfuhren wir, das sie immer Barfuss unterwegs ist! Respekt!!!
Frank stieg vor und die letzten
Meter waren noch einmal interessant und nicht langweilig :-)
Ein Blick zur Seite zeigte noch
einmal die Ausgesetztheit und die Steilheit kurz unterhalb des Gipfels. Nur für
schwindelfreie Bergfreunde geeignet!
Fast oben...
Geschafft und glücklich über den
Gipfelsieg! Das Grinsen wollte nicht mehr aus den Gesichtern weichen :-) Kurz
vor 10:00 Uhr!
Nur die Sicht nach Österreich war
Klasse...
... in Richtung Südtirol mit Blick
in das Passeiertal war Schluss mit Sicht, schade!
Doch die Stimmung war gut und wir
konnten eine ausgiebige Rast in der Sonne durchführen.
Der Abstieg verlief parallel zum
Aufstieg, jedoch nicht ohne den Hinweis der besonderen Vorsicht auf
Trittsicherheit. Ungeübte sollten auf jeden Fall am kurzen Seil gesichert
werden.
Nach kurzem Aufenthalt in der Hütte
bei einer leckeren Speckknödelsuppe...
...begannen wir unseren weiteren
Abstieg hinunter in Richtung Pfelders. Mittlerweile wie in der Waschküche der
weitere Weg.
Ab und zu konnten wir einen Blick
vom Grund des Nebelmeeres erhaschen...
Unterhalb der festsitzenden Wolken
war das Wetter wieder Klasse und merklich wärmer als in den oberen Lagen. Der
Weg nach Pfelders ist steil und noch weit. Vielen Wanderern hinauf zur Hütte
stand es sozusagen auf der Stirn geschrieben :-)
Eine Einladung für einen kurzen
Aufenthalt in der Schneidalm schlugen wir aus....wir wollten nun langsam und
sicher in das Tal absteigen und ankommen.
ca. einen halbe Stunde noch....
... und dann hatten wir zufrieden
und glücklich unseren Parkplatz in Pfelders erreicht. Wunderschöne 2 Tage im
hinteren Passeiertal gingen zu Ende, mit Erfolg auf der ganzen Linie. Wir kommen
gern wieder!
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