Kurzbeschreibung 2Tagestour / ab Pfelders über die Stettiner Hütte zur
Hochwilde 3.480m
1. Tag (Pfelders
1.622m zur Stettiner Hütte 2.875m) Anfahrt über Meran entlang wunderschöner
Panoramastraßen bis zum großen Parkplatz direkt in Pfelders (Schluss der
offiziellen Strasse) Aufstieg vom Talort Pfelders (Plan) 1.622m zunächst
direkt durch den Ort Pfelders, dann auf breitem Waldweg (Nr. 8) vorbei am
Lazinser Hof (1.772m) bis zur Lazins Alm (1.882m) (Einkehrmöglichkeit). Ab Lazins Alm schlängelt sich der Weg in Serpentinen mäßig steil „Am Goager“
unterhalb des Labkofels bis auf ca. 2.200m hinauf. Für einige Minuten erholsam
mit wenig Steigung, um den Labkofel herum bis zur nächsten Steigung. Über
teilweise vorh. Stufen einer alten Weganlage in Serpentinen hinauf auf einen
Sattel bei ca. 2.400m. Hier öffnet sich das Tal. Auf breiter Weganlage hinauf
auf ein weiteres Plateau mit erstem Blick zur Stettiner Hütte. Rechts haltend –
der Weg ist nicht verfehlbar – vorbei an der Wegkreuzung zum
Pfelderer Höhenweg,
gewinnen wir mäßig steil weiter an Höhe mit stetigem grandiosen Bergblick. In
der letzten Kurve und der letzte Steigung haben wir die Hütte und die Hochwilde
vor uns.
2. Tag
(Stettiner Hütte 2.875m – Hochwilde 3.482m Aufstieg von der Stettiner Hütte
auf die Hochwilde über die alte Steiganlage „Grützmacher Steig“ Der Zugang
beginnt direkt hinter der Hütte, vorbei an einem kleinen Bergsee und führt bald
steiler in den rechtsseitigen Bergaufbau hinauf. Die Steiganlage ist leider dem
Verfall preisgegeben und der Gipfel eigentlich aufgrund von Steinschlaggefahr
gesperrt. Aufwärts über die talseitige stark ausgesetzte Bergflanke. Teilweise
auf verfallenem Steig, so das die Hände unterstützen müssen bzw. über Blockwerk
stetig weiter empor. Querung eines kurzen Firnfelds auf vorh. Spuren . Weiter
Richtung Gipfel über kurze gesicherte Steiganlagen, bis zu einem ca. 30m langen
schmalen leicht abschüssigen Felsband. Bei Schnee und Eis die schwierigste
Wegstelle. Kurz darauf erreichten wir das Gipfelkreuz
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition: normal / bis
Hütte aber lang und zäh! |
bis Hütte: 1.253 Hm |
Parkplatz Pfelders im |
Stettiner Hütte 2.875m |
Schwierigkeit: normal, auf Schneereste in den Wegen
achten. |
ab Hütte bis Gipfel: 605
Hm |
hinteren Passeiertal |
Am Wochenende durch den Meraner Höhenweg stark
frequentiert. Reservierung empfohlen |
Wege und Anlagen: ausgesetzte Stellen gesichert /
Steinschlaggefährdend |
Zeit bis Hütte: 3.5 - 4
Std. / Ab Hütte bis Gipfel: 2 Std. |
1.622m |
|
Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Ausgangspunkt
unserer heutigen Tour zur Stettiner Hütte mit morgigen Aufstieg zur Hohen Wilde
/ Hochwilde ist Pfelders im hinteren Passeiertal auf 1.622m über dem Meer. Wir
konnten unser Fahrzeug kostenfrei direkt am Ende der Strasse am Ortseingang
parken. Wir starteten zur Mittagszeit und mit Blick auf unser Ziel hatten wir
bei schönstem Wetter ideale Bedingungen.
PFELDERS
- Ein Ort wie aus dem Bilderbuch....die vielen Übernachtungsmöglichkeiten im Ort
präsentieren sich im schönsten Antlitz und begrüßen jeden Gast im Herzen der
Natur des hinteren Passeiertal.
Der Weg zur Stettiner Hütte ist von
Anfang an gut ausgeschildert. Im Ort selber befinden sich zahlreiche
Wegmarkierungen. Für uns ist der Weg Nr. 8 über die Lazins Alm der richtige
Pfad.
Nach ca. 40 Minuten hatten wir die
Lazins Alm auf 1.882m erreicht und konnten der Versuchung auf ein frisches
Radler nicht ausschlagen.
Wir hatten Glück, dass wir einen
Sitzplatz ergattern konnten....viele nutzten den sonnigen Tag für eine Wanderung
bis zum Talschluss. Hinter der Hütte führte der Weg nun in teilweise steilen
Serpentinen weiter hinauf zur Scharte zum Weg zur Stettiner Hütte.
Ein Blick zurück ins Tal nach
Pfelders und zur Lazins Alm.
Die Weggabelung rechts zur
Zwickauer Hütte und weiter links folgend zur Stettiner Hütte - ein Teil des
Pfelderer Höhenweg
Endlich angekommen - die Stettiner
Hütte auf 2.875m Höhe
Nach ca. 3,5
Stunden ab Pfelders konnten wir auf der Terrasse der Stettiner Hütte unser
wohlverdientes Radler genießen. Die Hütte war gut gefüllt am Wochenende...viele
Wanderer nutzten die Stettiner Hütte als Übernachtungsmöglichkeit. Hier kreuzt
der Meraner Höhenweg und dementsprechend ist hier eine Menge los - rechtzeitige
Buchung der Hütte ist daher zu empfehlen. Für uns geht es am nächsten Morgen
weiter auf die Hohe Wilde / Hochwilde - der Berg grüßt uns schon im Hintergrund.
ca. 7:30 standen wir fertig
gerüstet im Eingangsbereich der Stettiner Hütte und bei hervorragenden
Wetterbedingungen konnten wir starten.
Nach wie vor ist der Berg offiziell
wegen zu hoher Steinschlaggefahr gesperrt - alle Begehungen sind dementsprechend
auf eigene Gefahr. In der Vergangenheit kam es öfters zu schweren
Verletzungen...das sollte auf jeden Fall bei einer Besteigung im Hinterkopf
behalten werden. Demzufolge ist die Benützung eines Helmes während des
Aufstieges direkt an den Flanken als Selbstverständlichkeit anzusehen.
Der Weg beginnt direkt hinter Hütte
und ist daher nicht zu verfehlen. Die Sicht hinunter ins Tal ist zur Zeit noch
etwas durch morgendlicher Nebel verdeckt.
Ein unglaublicher Blick - die Täler
liegen noch verschlafen im Nebel. Später hat die Sonne genug Kraft um sie
aufzulösen.
Noch gut zu sehen die Stettiner
Hütte mit seinem hauseigenen Gletschersee - keine weiteren Bergfreunde
unterwegs, wie so oft haben wir den Weg zum Gipfel für uns allein. Nur ein
einzelner Wanderer, direkt aus Pfelders aufgestiegen, kreuzte auf dem Rückweg
unseren Weg.
Direkt am Beginn des Weges an den
Bergflanken wird der Weg steiler und steiniger.
Eine Dankestafel für den
gleichnamigen Stifters des Weges - Hans Grützmacher
Steil und schweißtreibend nun der
Weg.
Trotz der steilen und schmalen
Trittflächen sind die Wege gut zu erkennen und teilweise ....
... sogar mit Steinstufen versehen.
Beim Überstieg zum weiteren Weg
konnten wir nach Erreichen des Gurgler Kammes die oberen Ausläufer....
... des Langtaler Ferner auf der
österreichischen Seite bewundern.
Weit der Blick in den Langtaler
Ferner.
Der Blick hinauf zum Nordgipfel mit
3.458m. Unser Ziel ist jedoch der Südgipfel, weiter auf dem Grützmachersteig in
Richtung NNW.
Gleich nach dem Übergang aus der
Scharte die ersten Stellen, die Aufmerksamkeit und Trittsicherheit verlangen.
Der Blick zurück in das hintere
Passeiertal mit dem Gurgler Kamm im Vordergrund.
Die Markierungen sind teilweise
nicht mehr richtig zu erkennen, doch den Weg kann man nicht verfehlen.
Der Weg wird nun ausgesetzter aber
gut mit Seilen und Steighilfen gesichert.
Steil nach oben geht es nun im
letzten Abschnitt hinauf zum Gipfel. Die Markierung zeigt deutlich wo sich das
Kreuz befindet.
Immer wieder mit Ketten und Seilen
gesichert - nun auch erkennbar, dass der Weg nicht umsonst als
Steinschlaggefährdend deklariert wird. Mögliche vorausgehende Bergsteiger
könnten mit Leichtigkeit Steine lostreten - ein Ausweichen wäre fast unmöglich.
Hier der Blick zurück nach dem
letzten Steilstück.
Normalerweise kein Problem, aber wenn Schneereste den Weg
bedecken sind die Schritte mit bedacht und Aufmerksamkeit zu setzen. Ein
mögliches Abrutschen könnten unangenehme Folgen nach sich ziehen.
Im Gipfelbereich ist der Weg recht
steil und mühsam.
Gott schütze unsere Heimat - mit
diesen Worten auf dem Gipfelkreuz wurden wir ca. 09:30 auf dem Südgipfel in
3.480m begrüßt.
Mit einer erstklassigen Aussicht
wurden wir belohnt!
Der Blick hinüber zum Nordgipfel
mit seinem riesigen Gurgler Ferner, mit seinem Schalfkogel und rechts unterm
Nordgipfel das Hochwilde Haus. ;-)
Natürlich geht nichts ohne das
gemeinsame Gipfelfoto.
Bilder sagen mehr als Worte...
Weit geht der Blick zurück ins Tal.
Gut zu erkennen der Aufstiegsweg hinter der Lazins Am.
Nach einer gemütlichen Rast auf dem
Gipfel nun wieder zurück auf dem Weg vom Aufstieg hinunter zur Hütte.
Hier wieder die steile und
gesicherte Wegstelle, nur abzusteigen mit dem Rücken zum Tal.
Unsere heutige Übernachtung noch
weit entfernt - die Zwickauer Hütte (Bildmitte).
Das erste Tagesziel haben wir
erreicht und konnten mit einem erfrischendem Radler den Blick....
... auf unser erreichtes Ziel
gebührend würdigen :-)
Die Besteigung des Hochwilde / Hohe
Wilde sieht schwieriger aus als sie ist. Der Vorteil - die ganze Besteigung ist
Gletscherfrei. Bei guten Verhältnissen unschwierig, jedoch bei schlechter Sicht
und Schneeresten in den Wegen für Ungeübte nicht empfehlenswert. |