Unser Fahrzeug hatten wir direkt vor
den Toren des Steinbruch auf der Schotterstrasse geparkt.
Wir folgten der Ausschilderung (sentiero
Croz del Pini), die uns zwischen
den Zäunen schnell zum kleinen
Schuttkegel am Rande des Waldes brachte.
Auf dem breiten „nicht verfehlbaren“
Pfad durch den Wald kreuzten wir wenig später erneut ...
... den Schuttkegel.
Den Steinbruch bereits etliche Meter
unterhalb ...
erreichten wir
die erste „übersicherte“ Wegstelle mit einem Stahlseil.
Von hier nur wenige Meter bis zum
Anseilpunkt, der für lange Zeit im letzten möglichen Schatten
des KS liegt.
Wenige Meter über plattige Felsen bis
zum senkrechten Einstieg in den Klettersteig.
In einer Rinne führt der KS am Beginn
steil und gleich schwierig (C) mit kräftigen Armzügen nach oben.
Die ersten 100 KS-Meter haben es gleich in sich, aber schwieriger wird es
in der gesamten Route nicht.
Zwischendurch schräge Passagen und
luftige Standplätze mit erstklassiger Klettersteigsicherung.
Im leichten Zickzack führt der
Klettersteig ...
... teilweise über Blöcke weiter nach
oben.
Leider war das Wetter wie in den
letzten Tagen trüb und diesig, so das eine gute Sicht weiter in das Tal
eingeschränkt war.
Luftige Standplätze
...
... wechseln mit leicht steigbaren
Passagen ab.
Über einen Pfad im Klettersteig leicht
bis zum ersten senkrechten Ausstieg ...
... aus dem Steig nach oben.
Nach 3-4 Klettermetern führt ein
Kiespfad in leichtem Bogen rechts um das Zwischenplateau.
Die steile Bergflanke geradeaus, direkt
vor unseren Augen und das Kieswerk bereits weit unterhalb, steigen wir ...
... in den nächsten kurzen und steilen
Abschnitt.
Flach und erholsam auf breitem Pfad und
kleinem Buschwerk an der Quota 550 vorbei. Direkt vor uns der nächste kurze,
aber dafür steilere KS-Abschnitt, der gleichzeitig das Ende des ersten großen
KS-Abschnitts darstellt.
Fast eben auf dem Bergrücken des
Plateaus in einer Rechtskurve entlang, bis zum kleinen Laubwald auf dem
Zwischengipfel.
Talblicke an der Steilwand genießend,
führt uns der Pfad bis an die Quota 675, die den Beginn des 2. KS-Abschnitt
markiert.
Den Baum in der Bildmitte anpeilen und
etwas links am (um) den Felsen bis zur Quota aufsteigen.
In manchen Beschreibungen wird der 2.
Teil des KS als schwieriger geschildert. Von der technischen Schwierigkeit aus,
teilen wir diese Meinung nicht. Der 2. Abschnitt verfügt über mehr KS-Meter,
viele kurze steile und die lange senkrechte Bügel-Passage. Gute, stabile
Sicherungen, Trittstifte und die Trittklammern (Bügeln) entschärfen die
Schwierigkeit der Route im 2. Abschnitt erheblich. Waagerechte Felsbänder „am
Abgrund“ verlangen trotz Sicherungen absolute Schwindelfreiheit. Teilweise ist
das umhängen der Karabiner etwas nervig, so dass wir ab- und zu einen Karabiner
in der Hand behalten oder kurze Strecken ungesichert gehen. Das muss jeder für
sich entscheiden!
Ein Absteigen im Notfall ist auch durch
die Nachsteigenden schwierig, so dass jeder im Vorfeld seine Möglichkeiten
realistisch einschätzen muss. Sollten Sicherungen im KS defekt sein oder fehlen,
kann es schnell heikel werden.
An der Quota 675 m müssen wir uns etwas
strecken oder stärker in das Seil greifen, um in den 2. KS-Abschnitt
einzusteigen.
In einer Zickzackkurve
den Steilabschnitt nach dem Eingang hinauf.
Die Route sieht auf von unten schlimmer
aus, wie sie tatsächlich zu steigen ist. Steil ist es aber dennoch auf den
ersten Metern. Ein kurzer weiterer Steilabschnitt auf plattigen Felsen, der viel
Reibung der Füße und entsprechend Armkraft erfordert. Der weitere Routenverlauf
immer wieder ähnlich.
Bei Nässe wird die gesamte Route
schwierig bis heikel.
Wenig später erreichten wir einen guten
Standplatz, der uns sogar den Luxus von Schatten bot.
Weiter über gestuftes Gelände mit
vielen guten Trittmöglichkeiten und kleinen Absätzen.
Die Führung der KS Sicherung wechselt
dabei stetig die Richtung.
Nach Überwindung des nächsten
Felsenabschnitts erreichten wir etwas steil und in direkter Linie aufsteigend
eine Schulter.
Über breiten Pfad an einer senkrechten
Felsstufe fast gemächlich bis zum nächsten Einstieg in den Klettersteig.
Steiler und mit Hilfe von Trittbügeln
...
... bis zur roten Schrift der
„Tiramisu“ Markierung am Felsen.
Danach links steil, ...
... bis wir unterhalb des Pfeilers
stehen.
Im Zickzack links am Pfeiler vorbei,
bis wir uns oberhalb des Pfeilers befinden.
Die Route führt uns nach links in schön
gestuftem Gelände immer weiter aus der Wandmitte heraus.
An der steil abfallenden Bergflanke
über das waagerechte Band bis zum Einstieg in den Bügelabschnitt. Obwohl leicht
zu gehen, verlangt dieser Abschnitt absolute Schwindelfreiheit. Das Band zwar
ausreichend breit, aber der Felsen direkt daneben, glatt und ohne Halt. Es folgt
unmittelbar die Absturzkante. Das Stahlseil mit einigen mit Isolierband
umwickelten Stellen. Besser diese Stellen nicht belasten. Man weiß ja nie.
Von unten sieht der Bügelabschnitt
gewaltig aus.
Und von oben deutlich zu sehen, dass
dieser Abschnitt entsprechend steil ist. Aber die Eisenbügel und die guten
Sicherungen machen die Steilheit mehr wie wett.
Letzter Gehabschnitt, der kurz
unterhalb des Endes des Klettersteig zum Rasten einlädt.
Von hier nochmals kurz aufsteigend und
in wenigen Minuten bis zum Ausstieg aus dem Klettersteig.
Ein kleiner Felsen mit einigen
Trittklammern. Schon befinden wir uns bereits im Schatten der kleinen Bäume und
Sträucher. Am Ende des Klettersteigs (1.200 Hm) der kleine Holzkasten, der das
Steigbuch enthält und den KS offiziell beendet.
Ein knappes Drittel des kompletten
Höhenunterschieds ca. 430 Hm vom Tal bis zum Gipfel liegt am Ende des
Klettersteigs noch vor uns. Da der Pfad ab hier oft schattig, zwar teilweise
steil, teilweise stufig und abschnittsweise über Geröll führt, ist die
Wegführung abwechselnd. Sie bietet viele Fotomotive und wartet kurz vor der
großen Bergwiese überraschend mit 2 sehr steilen und sehr kurzen
Klettersteigeinlagen auf.
Wir kommen an den Taleinschnitt. In der
Geröllrinne die mit Hilfe des quer gespannten Stahlseils bequem gequert werden
kann, hatten wir erstmals Sicht auf das Gipfelkreuz. (Das Kreuz befindet sich
ganz rechts auf dem mittleren gezackten Felsen.)
Talblick aus der Rinne.
Wenig später erreichten wir einen
erstklassigen Aussichtspunkt mit Blick zum Gardasee.
Durch Buschwerk und Wald teilweise
etwas steiler in 20 min bis zu einer 3-4 m hohen senkrechten Felsstufe.
Gute Tritte, Griffe sowie das Stahlseil
bieten genügend Möglichkeiten.
Unmittelbar darauf die zweite kurze und
letzte überraschende „Klettersteiganlage“. Für kleine Bergfreunde leicht
schwierig, da größere Spreizschritte nötig sind. Aber ein kräftiger Griff in das
Seil „hilft“ in jedem Fall.
Die letzten Meter steil über die
ausgetretene und erdige Rinne die Bergwiese herauf erreichten wir das große
grüne Gipfelplateau (Almwiese).
Das Gipfelkreuz im Blick legten wir die
letzten Meter über die unerwartet große und schöne Almwiese zurück.
Obligatorisches Gipfelfoto, imposante
Tiefblicke und etwas getrübte Sicht zum Gardasee.
Bei klarem Wetter mit entsprechender
Fernsicht ist die Brentagruppe und die Dolomiten zu sehen.
Mit etwas Glück konnten wir im
geöffneten Rifugio Don Zio einkehren. Das schöne Wetter ausnutzend, genossen wir unseren
Mix aus Bier und Zitronenlimo in strahlendem Sonnenschein im Gespräch mit
anderen Bergfreunden
Eine der Abstiegswege (Nr. 427) beginnt
rechts über die Wiese direkt nach der Hütte. Der Abstieg ist mit knapp 1.400 Hm
Höhenunterschied zwar recht lang, aber insgesamt nicht schwierig. Die Route klar erkennbar und
immer dem Weg bergab folgen.
Dem Weg auf der Wiese nach,
orientierten wir uns an den Rotweiß markierten Holzstangen
Kurz durch den Wald waren wir wenig
später bereits am ersten Wegweiser nach Sarche
(2,30 bzw. 2,5 Std)
Der Abstieg führt uns durch den
Buchenwald nahe der steilen Abbruchkante der Felswand.
Tiefblicke, bevor wir ganz in den
Buchenwald abbiegen.
Teilweise steiler, durch den Wald
bergab. Der Weg ist zwar nicht zu verfehlen, jedoch wird es bei Regen wird es aufgrund der
Blätter und des Lehms bzw. Erdbodens schnell rutschig. 45 min später standen wir
an der Markierung „Godesi 1.305 m
In einer langen Rechtskurve weiter
sanft bis zur nächsten Weggabelung auf dem Waldweg Nr. 427 bergab. Der Pfad breit und
bequem. Wir verloren auf diesem Stück kaum an Höhe.
An der Weggabelung biegt der Weg scharf
nach links ab (Sarche 1,20) und wird zunehmend steiler. Über einige
Treppenfragmente und etliche umgestürzte Bäume, die quer über dem Weg liegen
steil bergab.
Nach ca. 1 ½ Std erreichten wir die
Kreuzung, ab der wir links dem breiten geschotterten Forstweg folgten. Auf dem Forstweg wechseln gut
geschotterte Passagen, mit Passagen mit viel Geröll einander ab. Zwischendurch wieder
Lichtblicke aus dem dichten Wald.
Schließlich verlassen wir den breiten
Forstweg in Richtung Pietramurata. Der Wald lichtet sich, führt auf schmalem
Pfad weiter
und an einem Strommast können wir das erste Mal die Serpentinen der
Straße nach Sarche sehen.
Der schmale Weg wird zunehmend steiler.
Etliche kleine Felsstücke und Steine säumen den Weg. Ziemlich unaufgeräumt J. Also
aufpassen! Wenig später kommen wir an eine 2-3 m hohe Steilstufe.
Die letzten Höhenmeter bis zur Straße
gehen wir vorsichtig. Der Weg ist steil und sehr steinig. Bei jeden Schritt droht man
auszurutschen. Bloß gut das man sich an den vielen kleinen Baumstämmen am Weg gut
festhalten kann. Auf dem Bild sieht das relativ unspektakulär aus, aber dies
täuscht!
Wir treten aus dem Wald und erreichen
den Parkplatz der Strasse SS237 (Sarche-Ponte Arche). An einem kleinen
Imbisswagen kauften wir uns völlig überteuert und noch dazu warm ein kleines Büchsen-Gipfelbier auf
unsere schöne Bergtour. Gute Laune desto trotz
J
Das warme „Heißgetränk“ noch in der
Hand, überquerten wir bergauf vor der nächsten Kurve die Leitplanke. Ein Wegweiser
(Richtung Pietramurata) etwas hinter Büschen versteckt, steht in unmittelbarer
Nähe.
Der Weg endet an einem Wohnhaus mit
großen Balkonen.
An der Mauer zur rechten Seite der
Wegweiser nach Pietramurata. Noch 40 min (stöhn…)
Zwischen Trockenmauern auf breitem
Fahrweg führt der parallel zum Fluss (Fiume Sarca) zurück.
Vorbei an Plantagen und alten
verfallenen Gebäuden, die ein wenig an Wild-West erinnern bis zur Staatstrasse.
Auf dem Grünstreifen der Staatstrasse
die letzten 200 m bis zum Ortseingangsschild nach Pietramurata.
Schließlich bogen wir wieder in das
Gewerbegebiet am Steinbruch ab und bewunderten „unsere“ große Felswand.
Gegen 15:30 erreichten wir nach 3,5 Std
Abstieg unser Fahrzeug. Glücklich nach der gelungenen Tour und froh unsere Beine
im Auto ausstrecken zu können, genossen wir den Anblick der Felswand beim
Ausfahren.