Kurzbeschreibung
Ab Kurzras am Ende
des Schnalstales befindet sich der Ausgangspunkt für diese beiden Kandidaten des
Tages. Das Fahrzeug kann kostenpflichtig auf dem grossen Parkplatz vor der
Ortseinfahrt abgestellt werden und der Weg geht hinter den Hotelanlagen am
Ortsausgang los. Weg Nr. 3 in Richtung Schöne Aussicht Hütte. Dann jedoch nur
wenig später erreicht man links die Abzweigung Weg Nr. 12 (Steinhinweis mit Markierung
am Boden). Dieser Weg führt Anfangs durch dichten Wald und gut markiert Richtung
offenes Gelände mit Sicht auf den Hasenkofel. Jedoch ist der Weg dann nicht mehr
markiert bzw. nicht eindeutig zu finden. Wir benützten einen eher leicht
ausgetretenen Weg direkt hinauf zum steilen Aufschwung des Hasenkofels. Danach
erfolgte der Zustieg zum Fuss der Steinschlagspitze auf dem gut begehbarem Grat.
DER SÜDGRAT Ab da beginnt die leichte Kletterei von Grad I bis Grad II bis unterhalb des
Gipfels der Steinschlagspitze. 30 Hm unterhalb erfolgte vorerst der Abbruch.
Wahrscheinlich frischer Abbruch des Gipfelplateaus lies den recht einfachen
Kletterweg völlig anders aussehen als vorher. Wie hatten keine Bohrhaken und
Expressschlingen für Zwischensicherungen dabei und wollten daher kein unnötiges
Risiko eingehen. Im Nachhinein betrachtet haben wir uns doch in eine Sackgasse
verstiegen und konnten aus Zeitgründen nicht mehr in eine andere Route wechseln.
Schade! Doch wir kommen auch hier wieder!
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition: mäßig |
Gesamt ab Kurzras: ca. 900
HM mit Gegenanstiegen |
Kurzras Parkplatz |
diverse Touristen-Einkehrmöglichkeiten in Kurzras |
Schwierigkeit: Steinschlagspitze - Kletterei im II. Grad |
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Wege und Anlagen: keine Wegmarkierung auf den Hasenkofel
und zu der Steinschlagspitze |
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Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Die letzte Tour für diese Saison in
Südtirol hat begonnen - leider viel zu schnell ging die Woche herum. Heute
wollen wir uns wieder einmal an der Steinschlagspitze versuchen, diesmal mit der
Südgratvariante über den Hasenkofel. Beide sind im Hintergrund gut zu erkennen.
Die Steinschlagspitze mit der markanten Pyramidenform und der steile Aufschwung
des Hasenkofels links davor.
Auf dem Parkplatz in Kurzras war schon eine Menge los, viele
Plätze waren schon belegt. Wir hatten uns aber heute auch etwas Zeit gelassen
mit der Anfahrt.
Die Hotelburgen ließen wir hinter
uns und stiegen am Ausgang der Strasse in den Weg Nr. 3, Richtung "Schöne
Aussicht Hütte" ein.
Direkt auf dem Weg im unteren
Abschnitt zweigt der Weg Nr. 12 links ab. Dieser schmale Waldweg soll uns in die
Nähe des Hasenkofels bringen.
Vorerst noch angenehm durch den
Wald ...
... und nur kurze Zeit später hatten
wir die Sicht auf den Hasenkofel und einen kleinen Blick zur Steinschlagspitze.
Damit endete für uns die
Wegmarkierung Nr. 12. Diese war eher als Rundwanderung zu verstehen und hatte
uns nicht wie erhofft eine Aufstiegsroute zum Hasenkofel beschert. Nach kurzer
Überlegung nahmen wir den Kandidaten direkt in Angriff und marschierten Richtung
Gipfel.
Der Blick gegenüber in die Hänge
mit zahlreichen Wanderwegen. Wir vermuten, dass sich der Weg weiter zum
Bildstöckeljoch hochschlängelt.
Unser direkter Aufstieg war Anfangs
durchwachsen mit Gras und faul herumliegenden Steinplatten :-)
Kurze Rast für das Foto...
... bevor es steiler mit kleinen Kletterpassagen den steilen
Aufschwung hinauf ging.
Der vermeidliche Gipfel war nicht
als solches zu erkennen, immer wieder gab es kleinere Erhebungen und Absätze.
Dafür war der Blick hinunter in das
Tal nach Kurzras schon gewaltig.
Immer weiter und höher, teils auf
schmalen Grat oder dann wieder auf einem breiten Bergrücken kamen wir unserem
Hauptziel immer näher.
Die Steinschlagspitze in ihrer
vollen Pracht! Wir konnten schon gut das Gipfelkreuz erkennen.
Das Steinmandl auf dem Hasenkofel
betrachteten wir als Gipfelgruss und erfreuten uns über die tolle Aussicht weit
in das Schnalstal hinein.
Der Weg Richtung Steinschlagspitze
war dann relativ flach und übersät mit unzähligen Steinabbrüchen.
Bizarre Felsformationen und
Abbrüche voraus.
Rechter Hand zu unserer Route
hatten wir eine tolle Sicht auf die Seilbahn-Bergstation Grawand mit seinem
Gipfelkreuz auf 3.251m.
Etwas zu unsere linken Seite von
der Grawand befindet sich die "Schöne Aussicht Hütte" auf 2.842 m Höhe.
Das ganze nun ohne optischen Zoom -
einfach eine tolle Aussicht!
Die letzten Bilder nun von der
Hasenkofel-Odyssee. Diese nahm kein Ende bzw. wir wussten nicht wo sich
genau ein Gipfel befand und mussten immer wieder stark zerklüftete Steinabbrüche
überwinden. Egal, jetzt geht es an die Steinschlagspitze.
Zu unsere eigenen Sicherheit haben
wir uns am kurzen Seil gesichert. Dies ist wohl eher eine Kopfsache, als
wirklich Sicherheit dadurch zu erhalten. Denn eine direkte Aufstiegsroute haben
wir im Fels nicht erblicken können, diese hätte vielleicht einen
Sicherheitsaspekt für uns bedeutet. Aber zumindest waren wir in den
Steilpassagen gut gerüstet.
Die letzten losen Steinplatten
ließen wir hinter uns. Bloß gut, denn manche nahmen den direkten Weg, der
Gravitation folgend, nach unten.
Auf geht´s in unsere ...
... heutige Spielecke.
Leider geben die Bilder wie immer
nicht die wahren Größenverhältnisse wieder. Auch den Einblick in mögliche
Aufstiegsrouten bleiben einen meistens durch Überhänge, Steinabbrüchen oder
anderen Verwerfungen verwehrt. Da hilft nur schauen was geht.
Wir wollten eine Rinne durchsteigen,
diese sah von unten vielversprechend aus und nahmen diese in Angriff. Auf den
Bildern sieht das alles sehr entspannt aus, aber die Steilheit und der teils
lockere Fels kommen optisch nicht annähernd objektiv zur Anschauung wie vor Ort
selbst.
Leider erwies sich die Rinne als
Sackgasse und hatten uns mehr oder weniger verstiegen. Ein Blick hinüber zu
griffigen Felsgestein sieht zum greifen nah aus, jedoch täuschen die
Perspektiven gewaltig.
Hier der Versuch einen anderen
Blick einzufangen ...
Das Ende der Rinne hinter uns führt
direkt auf kürzesten Weg heraus, sozusagen abwärts ... da geht es leider
ebenso wenig weiter für uns als vorher.
So ein Mist aber auch !!!... Ich
glaube, mein Gesicht spricht Bände und sagt alles nach dieser Erkenntnis aus
:-((( Wir hätten uns doch absolut links halten müssen und nicht eine Querung
nehmen sollen. Gut zu wissen für den nächsten Versuch.
Unser Dilemma war nun der
entstandene Zeitverlust für eine andere Route. Es war einfach zu spät geworden
und das Wetter spielte auch nicht mehr mit. Es begann immer öfters leicht zu
regnen und das ist natürlich Gift auf blanken Fels. Kurz und gut entschieden wir
uns für die Umkehr. Rückblickend ein gute Wahl, denn unnötiges Risiko durch
unbeständiges Wetter hätte auf diesem Berg weitaus schlimmere Folgen als zu
Hause auf dem Sofa zu liegen.
Da keine künstlichen
Abseilmöglichkeiten bestanden suchten wir uns geeignete Felsen für das sichere
Abseilen.
Immer wieder huschten Schauer über
uns hinweg ... es wurde zunehmend ungemütlicher!
Wir wechselten immer wieder unsere Positionen,
einmal ich zuerst im Seil hinunter ...
... dann Frank im Ablassen.
Natürlich ist das nicht ideal für das Seil, aber zum Glück hatte es das Manöver
nach einer eindringlicher Inspektion unbeschadet überstanden.
Das war´s nun mit der
Abstiegshilfe. Das Gelände wurde flacher und wir konnten uns auf den Felsplatten
über das östlich gelegene Plateau Stuteben nun einen geeigneten Weg hinunter
suchen.
Über das Stuteben-Plateau kreuzt
der Weg Nr. 3 zur "Schönen Aussicht Hütte" bzw. hinunter in das Tal nach Kurzras.
Doch davor wurden erstmal die Backen vollgestopft ... oder Frank? :-)))
Der Blick zurück vom östlich
gelegenen Stueben-Plateau zu unseren südlichen Aufstiegsvariante bzw. am rechten
Bildrand der Nordgrat. Ebenfalls Kletterstellen im II. Grad vorhanden. Eventuell
probieren wir diesen Weg das nächste Mal. Zum Glück hatte sich das Wetter wieder
beruhigt und es kam sogar wieder die Sonne zum Vorschein.
Der Weg hinunter ins Tal - leider
unser letzter Abstieg für dieses Jahr in den Bergen von Südtirol.
Wie immer durften wir
atemberaubende Natureinblicke genießen und kommen immer wieder zu dem Entschluss
- davon können wir NIE genug bekommen! Nächstes Jahr sehen wir uns in unserer
(leider zu kurzen) Wahlheimat wieder! BERG HEIL !
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