Kurzbeschreibung
Die Anfahrt erfolgt
über die Staatsstrasse SS40 Meran in Richtung Rechenpass. Abbiegend in Graun im
Vinschgau direkt am Reschensee erfolgt die Weiterfahrt in Richtung Melag. Im Ort
angekommen ist der Sessellift MASEBEN eine bequeme Auffahrt zum Bergrestaurant
Gasthof Atlantis. Das ist gleichzeitig der Ausgangspunkt der Tour zum
Rotebenkopf und der Falbanairspitze. Ab der Bergstation "Atlantis der Berge"
folgt man den Weg Nr. 15b bis Richtung Melager Alm. Auf einer Lichtung mit einem
riesigen Stein erfolgt der alte Weg Nr. 17 Richtung Planeil Scharte. Der Weg
dahin verläuft in leichten Serpentinen in einer Schuttrinne bis hinauf zur
Planeilscharte auf 3.090m. Dort zweigt der Weg einmal hinauf zum Rotebenkopf
3.157m über leichte Gratkraxelei zum Gipfel. Der Weg zur Falbanairspitze zweigt
ebenfalls ab Planeilscharte hinauf zum Gipfel auf 3.199m hinauf. Ab den Gipfel
der Falbanairspitze ist der Weg Nr. 17 sehr schlecht für die Überschreitung
hinunter ins Tal zur Bergstation ausgeschildert. Alte, verwahrloste Markierungen
auf Steinen sind kaum zu erkennen. Der Weg ist sozusagen weglos und im Geröll
nicht ganz ungefährlich. Man sollte sich beim Abstieg links halten, sonst läuft
man Gefahr in einen Steinabbruch mit sehr schlechten Abstiegsmöglichkeiten zu
geraten. Der Weg erfolgt durch eine Geröllrinne bis hinunter ins Tal zur
Bergstation. ACHTUNG: Auf letzte Talfahrt achten - Information an der
Liftstation im Tal.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition: ausdauern |
Gesamt ab Parkplatz
Liftstation Maseben: ca. 1350 HM |
Parkplatz vor Melag |
Gasthof Atlantis der Berge |
Schwierigkeit: leichte Kraxelei zum Gipfelgrat
Rotebenkopf - weglos ab Falbanairspitze-Überschreitung |
Ab Bergstation: ca. 930 HM |
Talschluss in Langtaufers |
Kamerablick Bergstation |
Wege und Anlagen: WEG Nr. 17 - fast
keine Wegbezeichnung mehr vorhanden, recht schlampig / eher als Weglos
zu bezeichnen - kritisch bei einer Überschreitung |
Dauer Bergstation / Hütte: 3,5 - 4 Std. |
Liftstation Maseben |
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Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Anfahrt über das Langtauferer Tal
in Richtung Melag. In Kappl rechter Hand auf dem Parkplatz der Maseben-Bergbahn
parken. Nur wenige Meter unterhalb befindet sich die Talstation Maseben. Wir
fuhren bei strahlendem Sonnenschein bergwärts, zu der von uns als
"Erholungstour" geplanten Besteigung von gleich 2 Drei-Tausendern. Inkl. der
geplanten Überschreitung der Falbanairspitze.
Nach wenigen Minuten verließen wir
die Bergbahn und machten einen kurzen Zwischenstopp im Bergrestaurant
"Atlantis der Berge".
Beim Betrachten der Wegweiser
gleich die erste Diskrepanz. Der Weg Nr.17 fehlte im Hinweiser. Wir orientierten
uns um Weg Nr. 15 b der unserer "alten" Karte (Weg Nr. 17) am nächsten kam und
in Richtung der geplanten Route verlief.
Beim Abkürzen über die Wiesen trat
Andreas natürlich in ein saftiges Sumpfloch und ich musste etliche Meter unserer
Notrolle (aber gern) "opfern"...
Danach also direkt auf dem Weg, man
ist ja lernfähig :-) In manchen Karten (auch unserer) ist der Weg Nr. 17 noch
verzeichnet und ist im ersten Teilstück des Weges mit dem Weg Nr. 15b
identisch. Wir folgten dem Weg unterhalb des Mittagkopfes und querten den
Falbanairbach.
Gemächlich führt der Weg nach oben
Richtung Melager Alm.
Auf der gegenüberliegenden Bergseite (linke Bildseite) blicken wir auf den
Bergweg (Nr.2) und die Serpentinen zur Weißkugelhütte.
In direkter Linie sehen wir die
Berggruppe im Bärenbartkogel, Weißkugel, Langtauferer Spitze.
Im wieder blicken wir wechselnd in
die Karte und auf das GPS. Schließlich wollen wir den Einstieg in den Weg Nr. 17
nicht verpassen. Nach einigen Suchen und der Ansicht, das wir hier richtig sind,
sehen wir auch die verblassten Markierungen auf dem auf der Wiese liegenden
Felsbrocken.
Der darauf kaum leserliche Hinweis
"Weglos" entlockt uns nur noch ein müdes Lächeln. Wir steigen den kleinen
grasbewachsenen Hügel hinauf und peilen die Senke, die Planeilscharte auf 3.090m zwischen Rotebenkopf und
Falbanairspitze an.
Schweißtreibend geht es nun 750-800
Hm aufwärts. Blick zurück.
Seitlich blickend, ist die
gleichbleibende Steigung im Hang ersichtlich. Immer mit Blick zum Boden um den
besten Weg zu finden und kleinere sehr steile Weganschnitte, sowie lose Steine
ohne Stolpern zu meistern.
An den letzten Resten des
Rotebenferners machen wir eine kurze Rast und genießen die Aussicht.
Die Planeilscharte zwischen beiden Gipfeln
rückt in Griffweite. Die letzten Meter nochmals etwas steiler auf lockerem Weg
nach oben. Wir wenden uns auf dem Plateau unserem ersten Ziel der Rotebenspitze
zu.
Unterwegs die Frage, wie ist der
Grat?. Schon auf dem Plateau und beim Näherkommen erkennen wir, das der Grat
relativ harmlos für erfahrene Geher ist und keine Schwierigkeiten
aufweißt. Lockere und scharfkantige Felsplatten lassen uns die notwendige
Vorsicht dennoch nicht vermissen.
Unschwierig stehen wir auf unserem 1. Tagesziel. Trotz der geringeren Höhe ist
die Rotebenspitze eine erstklassige Aussichtsplattform in die
umliegende Bergwelt. Fernsicht inklusive. Hier der Blick zur Falbanairspitze
Der Blick vom Gipfel hinunter in
das Langtaufer Tal. Unterhalb, leider verdeckt, befindet sich Melag.
Der Blick hinüber zum Teil des
Gepatschferner mit seiner Einstiegsroute zur Weissseespitze.
Eine unglaubliche Rundsicht vom
Gipfel. So schöne Aussichten hatten wir nicht erwartet. Das heutige Wetter ist
aber auch hervorragend dazu geeignet.
Königlich die
Weisskugel mit ihrer 3.739m Höhe.
Der Rückweg vom Gipfel des
Rotebenkopfes zurück auf die Planeilscharte erfolgt auf gleichem Weg. Der
Weiterweg zur Falbanairspitze ist dann etwas besser gezeichnet. Hier der Blick
zurück von der Planeilscharte zum Rotebenkopf. Nun ist der etwas steile aber
kurze Grat gut zu erkennen.
Trotz schwacher Markierung ist die Orientierung zur Bergspitze
nicht schwierig.
Bald wird das kleine behelfsmäßige Kreuz
sichtbar.
...und wir erreichen wenig später den Gipfel der Falbanairspitze.
Die Aussicht ist überwältigend.
Hier die immer dominierende Weisskugel und vorgelagert unser Rotebenkopf.
Blick zum riesigen Gepatschferner mit der Weißseespitze
(Erhebung Mitte links)
Der Blick zur
Tiergartenspitze mit 3.068m. Diesen Berg hatten wir bereits 2010 gemeistert.
Im Hintergrund ist gut der Reschensee zur erkennen. Was für ein Blick !!!
Frank lies es sich nicht nehmen,
dass etwas wackelige Gipfelholzkreuz neu auszurichten ... Nicht ohne Grund! Er
schaffte es mit seinem Rucksack auf dem Rücken das Kreuz einfach umzureißen.
Sicherlich war er vom Ausblick zu sehr abgelenkt ... :-)
Am liebsten hätten wir bei dem schönen Wetter und der Fernsicht unser Zelt auf
dem Gipfel aufgeschlagen.
Etwas wehmütig begannen wir mit dem
Abstieg.
Auch der Abstieg weglos. Sehr vereinzelt und irgendwo im Hang "verloren"
sehen wir einzelne Wegmarkierungen.
Daher suchten wir einzeln quer über den Hang den besten Abstieg.
Rechts um ein kleines Schneefeld. Anschließend stiegen wir tiefer in den Hang
ein.
Wieder kreuzten wir den Hang, um uns an Steilhängen nicht zu versteigen.
Immer wieder korrigierten wir unseren Abstieg.
Die Gefahr bestand dabei, sich
einem Steilabhang zu nähern, wo es dann einfach nicht mehr weiterging. Die
Gefahr für einen Fehltritt hätte dabei schon böse Folgen.
Wir fanden schließlich eine
Geröllrinne, die den natürlichen Verlauf von Schmelz- und Regenwassers nutze um
einen geeigneten Weg durch die Steilwände hervorbrachte.
Endlich habe wir ein Stück
Vegetation erreicht. Diese grüne Oase hatten wir als Orientierungspunkt beim
weglosen Abstieg genutzt.
Jetzt ganz nah an der Natur, man
kann fast das Gras wachsen hören. Auch die kleinen Dinge im Leben erfreuen uns
:-)
Rückblickend die ersten Meter wieder auf Gras.
Bei diesem Bild die Frage, was hier wohl so schwierig war??
(Wie Bilder aber täuschen können.) Hier ist auch gut der Weg des Gerölls zu
erkennen. Wir nutzen den Abstiegsweg durch die von uns aus gesehene rechte
Rinne.
Bald darauf lächelte uns eine Wegmarkierung (Nr. 17/18) an.
Das "Stücklein" des gefundene Wegs verlor sich - wie zu erwarten -
wieder sehr schnell.
Am kleinen Lacken(-See) vorbei, die letzten Meter unterhalb des Skilifts
...
... und wir
erreichten wieder die Bergstation "Atlantis der Berge"
Klar war die letzte Talfahrt längst vorbei.
Warum sind diese immer um 16:30 oder 17:00 Uhr ?? Muss man nicht verstehen!!
Ein Radler bekamen wir dennoch und machten uns wenig später auf den Weg um
die letzten 350-400 Hm unter die Füsse zu nehmen.
Auf dem breiten Fahrweg, die Bergbahn kreuzend bis zur Alm an der Mittelstation.
Der weitere Weg von hier zunächst nicht klar. Links über die Koppel? , Rechts ??
Schließlich liefen wir rechts um die Baumgruppe herum.
Weiter unten dann Markierungen und "Trampelpfade"...und der Gedanke "richtig".
Mittels der Umgehung durch den Zaun und dann weiter links den Pfad entlang.
Die Bergbahn nochmals kreuzend bis zur Abkürzung über die Wiese zur Brücke.
Langsam ging die Sonne unter und
der Tag neigte sich langsam seinem Ende zu.
Letztendlich die letzten Meter nochmals ganz kurz hinauf zum Parkplatz. Unser
Auto, einsam und verlassen, wartete schon lange auf uns.
Eine schöne Bergtour mit
fantastischen Ausblicken ist leider schon zu Ende.
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