Kurzbeschreibung
Schöne Wanderung auf meist breiten Waldpfad und etlichen Stufen im An- und
Abstieg bis zur Nasereithütte auf 1.523 Hm (ca. 50 min). Kurz vor der Hütte
verliert man leider seine gewonnenen Höhenmeter und ist dann sogar leicht
unterhalb der Ausgangshöhe. Ab Nasereithütte stetig bergan über etliche Stufen
vorbei an Gingalm und Zielalm in ca. 2,5 Std. zur Lodnerhütte. Die vielen Stufen
oft fast glatte Felsplatten sind bei Nässe teilweise rutschig und fordern
entsprechende Aufmerksamkeit. Sonst ohne Probleme und nicht schwierig.
Gleich hinter der Lodnerhütte 2259m führt
der Steig Nr.7 ca. über den Bach, dann zunächst südwestlich, später westlich
sanft ansteigend hoch zu den Tablander Lacken 2677m und zum Halsljoch auf 2808m.
Auf der Scharte kreuzen sich die Wege zur Lazinser Rötelspitze 3037m, nach
Pfelder im Passeiertal, zu den Spronser Seen und zum Tschigot. Direkt vom
Halsljoch führt die Markierung gleich südöstlich über felsiges Gelände hoch zum
Nordwestgrat. Über diesen in teils luftiger Blockkletterei immer weiter bis zu
einem markanten Fels, wo die auffallende Markierung durch eine Felsrinne ca. 70m
hinab führt. Nach rechts über teils gesicherte Felspassagen (heikel bei Eis und
Schnee!) und brüchigem Gelände wechselt man zum Nordostgrat, der in leichter
Blockkletterei zum aussichtsreichen Gipfel führt.
Anfahrt
Von
der SS38 in Richtung Meran nach Partschins zum Sportzentrum fahren. Entweder
direkt auf dem Parkplatz gegenüber der Talstation oder ca. 150 m links auf dem
Parkplatz an einer Kapelle parken.
Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition: leicht |
Gesamt ab Lodner Hütte
ca. 750 HM |
Meran PartschinsParkplatz
über Lodner Hütte |
Nasereit Hütte 1523m |
Schwierigkeit: Blockkletterei im Gipfelbereich! |
Gehzeiten ab Lodner Hütte Aufstieg: ca.
3,5 Std. Gehzeiten Abstieg: ca. 2 Std. |
Seilbahnbenützung bis
unterhalb Gasthof Giggelberg 1.565m |
Lodner Hütte 2.259m |
Wege - Anlage: bei Nässe auf glitschige Steinstufen
achten - bei Schnee gefährlich |
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Ausführliche Beschreibung dieser Tour
Nach Nächtigung in der Lodner Hütte und einem gemütlichen Frühstück starteten
wir unseren Austieg kurz nach 8 Uhr, da wir an diesem Tag nur lockere 800 Hm zu
bewältigen hatten. Bei guten Bedingungen wollten wir die Lazinser Rötelspitz mit
besteigen.
Direkt vor der Haustür der Lodner Hütte sahen wir bei leicht bewölktem Himmel
den Hausberg - die Schafschneide mit Ihren 2.790 m - direkt vor uns. Um die
Lodner Hütte herum, rechts an der kleinen Kapelle vorbei, starteten wir unsere
Tour auf Weg Nr. 7, Richtung Halsjoch.
Mit Hilfe der kleinen Brücke über den Zielbach, der nur wenig Wasser führte,
konnten wir nur wenig später die Schafschneide fast direkt „über“ der Lodner
Hütte sehen.
Wie so oft in den Bergen, lagen auf dem gemütlichen Pfad „einfach Kühe herum“,
die sich von uns nicht im Geringsten stören ließen. So wichen wir etwas in den
Berg aus und hofften bei dem noch nassen Gras nicht auszurutschen und dabei dann
noch so halb unter die Kühe.
Im Talblick in Richtung Nassereit - Hütte, war bereits einige Höhenmeter tiefer
die Zielalm zu sehen.
Wenig später an der Wegkreuzung zwischen Franz Huber Steig und Halsjoch wurde
der Weg zunächst etwas steiler und zog sich in langen Serpentinen den Berg
hinauf.
Gemächlich auf fast ebenen Steig das nächste Wegstück mit schönem Bergblick
Richtung Zielspitz
Wieder etwas steiler empor zu den Tablander Lacken. Der Weg mit seinen
Steinmännchen und der rot weißen Markierung nicht zu verfehlen.
Die Tablander Lacken etwas rechts unterhalb konnten wir bereits gut die Senke
des Halsjochs auf 2.808 m mit seinem Wetterkreuz anpeilen. Der Tschigat begann
sich mittlerweile in Nebel und Dunst zu hüllen.
Wenige Minuten später erreichten wir das Halsjoch.
.. und stiegen aufgrund des sich verschlechternden Wetters unmittelbar zu
unserem 1. Tagesziel weiter auf. Die Senke des Halsjoch und der imposante steil
wirkenden Grat zur Rötelspitz gut zu sehen
Der weitere Weg hüllte sich zunehmend in Nebel und auch das schlechte Wetter der
Vortage machte sich zunehmend bemerkbar. Der trockene Felsgrat ging zunächst
zunehmend in eine leichte Schnee – und Eisdecke über. Wir waren nicht sicher wie
sich die Bedingungen noch entwickeln würde, da uns noch einige steilere und
absturzgefährdete Passagen erwarteten.
Wir erreichten eine der Schlüsselstellen. Einen stark abschüssigen schmalen
Felsspalt. Dieser erfordert einiges an Spreizschritten und Körner in den Armen.
Beträgt aber nur wenige Meter.
Am Ende muss man sich etwas in den rechten Berghang hinein mogeln, da ein
falscher oder zu schneller Schritt fatale Folgen hätte.
Es folgt eine zum Teil gesicherte
Querung an einer mehr oder minder glatten abschüssigen Felsplatte.
Im Wandfuss (Ixel) gesichert durch
eine Eisenkette über glatte Platten die nächsten Meter hinauf.
Die Platte (bei schlechten Wetter
heikel) querend, in den steilen Gipfelaufbau hinein.
Das Gipfelkreuz nur noch wenige Meter entfernt…
Erreichten wir gg. halb 12 Uhr den
Gipfel. Einen Gipfel vor dem wir immer großen Respekt hatten. Sind uns doch
etliche Gespräche aus unserer langen Südtiroler Zeit bekannt, bei denen
Bergfreunden auf dieser Tour verunglückten.
Die Gipfelsicht war wieder einmal getrübt und die Berg- und Talblicke immer nur
ab und zu durch Wolkenfenster möglich.
Abstieg
Nach 20 min auf dem Gipfel und immer stärker werdende „Nebelsuppe“ traten wir
den Abstieg an.
Im folgenden Bild ist die schwierigste Wegstrecke auf dem – Hin- und Rückweg rot
markiert – zu sehen. Man könnte meinen der Weg führt einfach außen herum zum
Halsjoch. Dieser Weg ist aber wegen der Steilheit und glatten Felsen nicht
möglich.
So steigt man links vorbei durch die kleine Einkerbung an der Felsnadel (rechts
oben)
Konzentration auch an der Kette auf dem Weg zur Felsnadel.
Durch den „Flaschenhals“ an der Felsnadel
Danach rechts oder links leicht unterhalb des Grates entlang.
Bis zur Senke des Halsjochs vom Gipfel ca. 1 Std. Mittlerweile hatte sich der
Nebel weiter verdichtet. Vom Halsjoch konnten wir nur wenige Meter den Grat zur
Rötelspitz sehen und die Vorboten der angekündigten Schlechtwetterfront für den
späten Nachmittag verdichteten sich.
So verzichteten wir schweren Herzens auf den naheliegenden Aufstieg zur
Rötelspitz für die wir um 13:30 Uhr ausreichend Zeit gehabt hätten.
50 min später waren wir nur noch wenige Gehminuten von der Lodner Hütte
entfernt.
Schade, sehr schade. Für den morgigen Tag waren Regen, Schneefall und ein
Absinken der Schneefallgrenze bis knapp auf Hüttenhöhe angesagt. Was dann siehe
Tourbericht zur
Lodner-Hütte auch eintreffen sollte.
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