Kurzbeschreibung
Die
Madritschspitze über den Nordgrat ist eine anspruchsvollere Gipfelstour
als alternative Touren hinauf zum Gipfelkreuz. Wir benützten zur Aufstiegshilfe
in Sulden die Seilbahn Sulden hinauf zur Bergstation auf 2.610m Höhe. Der Weg
führt nun leicht ansteigend Richtung Madritschjoch. Vorbei an der gut besuchten
Madritschhütte auf 2.840m hinauf zum Madritschjoch. Dort werden die meisten
Bergwanderer in Richtung Hintere Schöntaufspitze abbiegen. Unser Weg geht nun
rechts weiter ab dem Madritschjoch auf den nun anspruchsvollen Nordgrat Richtung
Gipfel. Gleich im unteren Drittel muss einer der Schlüsselstellen mit leichter
Kletterei überwunden werden. Viele heikle Stellen auf dem Grat kann rechts oder
links ausgewichen werden. Die Markierungen sind schlecht zu sehen, aber
Steinmänchen weisen den Weg. Vor der Gipfelpyramide ist ein ca. 20m hohes
Kletterstück zu überwinden. Die Aussicht ist aber überwältigend und mach den
anspruchvollen Aufstieg mehr als wett. Der Rückweg erfolgt normalerweise wieder
über den Aufstiegsweg oder als Überschreitung hinunter ins Martelltal über
das Butzental.

Bergwertung |
Höhenmeter |
Ausgangspunkt |
Einkehrmöglichkeiten |
Kondition:
normal |
Gesamt ab Bergstation
Seilbahn 655 Hm |
Sulden |
Schaubachhütte 2.581 m |
Schwierigkeit: teilweise ausgesetzte Stellen über Grat,
Kletterstellen |
Gehzeiten ab
Bergstation bis Gipfel - ca.
02:45 Std. |
Parkplatz Talstation
Seilbahn Sulden |
Madritschhütte 2.840 m |
Wege - Anlage: kaum Markierungen, auf Steinmänchen achten |
|
|
|
Ausführliche Beschreibung dieser Tour:

Unsere heutige Tour war schon seit längerer Zeit
auf unsere Wunschliste - Die Madritschspitze über den Nordgrat. Endlich war es
soweit und wir hatten schönes Wetter, als wir die Sulden-Seilbahn hinauf zur
Bergstation auf 2.610m Höhe als Aufsteigshilfe benützten. Oben angekommen
konnten wir schon unser Objekt der Begierde (Bildmitte) sehen.

Der Weg Nr. 151 ist nicht zu übersehen, breit wie
eine Autobahn und mit zahlreichen Wanderer fast schon überlaufen. Die meisten
Bergfreunde werden aber entweder nur zu Madritschhütte oder auf die
hintere Schöntaufspitze auf 3.325m (einer der leichtesten Dreitausender) uns
begleiten. Hier der schöne Blick zurück auf die Bergstation mit Wegverlauf.

Auf dem Weg hinauf zur Madritschhütte konnte man
schön die Sicht nach Sulden hinunter bestaunen.

Die Madritschspitze mit schon erkennbarem Kreuz.
Die Aufstiegspur über den Nordgrat erfolgt von linker Hand.

Eine halbe Stunde später ab Bergstation erreichten
wir die Madritschhütte auf 2.840m. Diese war bei dem schönen Wetter schon gut
besucht. Wir sind aber direkt weiter in Richtung Madritschjoch.

Der Weg ist nun mittlerweile zu einem riesigen
ausgelatschten Geröllhang mutiert. Doch die Sicht rückblickend ist super, Frank
vor bekannter Bergkulisse (Königsspitze, Monte Zebru und Ortler v.l.n.r.)

Mit ordentlich Zoom die Madritschhütte.

Beeindruckend die Königsspitze mit seinen 3.851m
Höhe

Mittlerweile ist das Madritschjoch schon gut zu
sehen. Der Übergang hinunter zum Martelltal. Links aufwärts geht es zur hinteren
Schöntaufspitze und rechts hinauf zur Madritschspitze.

Das Madritschjoch auf 3.123 m. Wir biegen aber
hier schon rechts ab und queren schräg hinauf zum Grat.

Von hier ist der Gipfel gut zu erkennen. Der Weg
ist aber von hier ab noch weit und beschwerlich. Man sollte auf jeden Fall die
Zeit im Auge behalten....entweder für die letzte Bahnfahrt ab Bergstation
hinunter nach Sulden (17:00) bzw. auch für typische Nachmittagsschauer und
Gewittergefahren.

Gleich die erste anspruchsvolle Passage. Die
hintere Wand gilt es zu erklimmen und dafür muss man rechts seitlich
durchklettern.

Etwas luftig ... Ungeübte sollten hier vielleicht
ans kurze Seil zur Sicherung.

Immer wieder sind Gratkletterstellen zu meistern
oder man kann versuchen sie seitlich zu umgehen.

Oft muss nach der geeigneten Aufstiegsroute
gesucht werden. Markierung sind nicht immer leicht zu finden ... entweder zu
verwittert oder es sind nur wenige Steinmännchen als Orientierung vorhanden.

Doch es bleibt immer ein schöner Blick zurück in
das Tal zur weit entfernten Madritschhütte mit dem See.

Der Weg schlängelt sich am Hang entlang und geht
über teils brüchigem Fels. Der Weg wird wie hier oben angezeigt durch
Steinmännchen erkennbar.

Luftig aber bei schönen Wetterbedingungen. Bei
Schnee und Eis sind aber die Gefahrenstellen erheblich schwieriger zu meistern.

Kurze Rastmöglichkeiten auf dem zerklüfteten Grat.

Das letzte Drittel zur Besteigung hinauf zum
Gipfel.

Vor dem Gipfel muss noch eine ca. 20m hohe Wand
erklommen werden.

Hier gilt es noch einmal volle Konzentration und
Trittsicherheit. Auch hier sollten Ungeübte zur Sicherung an das kurze Seil.

Das Ziel ist zum greifen nahe ...

... und natürlich, 14:00 Uhr standen wir
beide glücklich auf dem Gipfel!

Die Sicht war überwältigend! Hier der Blick
hinüber zur hinteren Schöntaufspitze.

Das gleiche Bild mit Zoom. Bildmitte unten das
Madritschjoch mit der Aufstiegsspur hinauf zur hinteren Schöntaufspitze. Rechts
dahinter die markante
Vertainspitze mit seinen 3.545m Höhe.

Beeindruckend der Blick zu den 3 Bergriesen
Südtirols - Königsspitze - Monte Zebru - Ortler (v.l.n.r.)

Weit entfernt aber markant der Doppelgipfelberg
die
Zufallspitze 3.757m Höhe links und mit dem dahinter liegenden Gipfel
Monte Cevedale auf 3.769m.

Die Madritschhütte rechter Seite mit dem See.

Mit Zoom ist auch links die Bergstation der
Suldener Seilbahn gut erkennen.

Der Blick hinein in das Martelltal (mit der
Möglichkeit zum Abstieg - Butzental) mit den gegenüberliegenden
Venezianspitzen die wir schon 2011 nach 4 Versuchen endlich meisterten. Am
linken Bildrand ist winzig die Zufallhütte zu sehen. Doch nun hieß es nach einer
Rastzeit Abschied vom Gipfel zu nehmen.

2 Stunden vorher standen wir noch auf dem Gipfel -
doch nun wurde das Wetter zunehmend schlechter und es drohten Gewitterzellen mit
Niederschlägen.

Schon erreichten uns die ersten Regentropfen aber
pünktlich zur vorletzten Talfahrt 16:45 Uhr erreichten wir die Bergstation.
Ein wunderschöne, anspruchsvolle Bergtour geht zu
Ende - mit etwas Glück bei den Wetterverhältnissen und unser zeitlichen
Einteilung der Tour :-)
|