Testprodukt: |
Ein extrem dünnes Einfachseil für Onsight-, Flash- und Rotpunkt-Begehungen. Das Non
Plus Ultra für Begehungen am oberen Limit, dort wo jedes Gramm zählt. |
Bereitgestellt durch:
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Hersteller: |
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Modell: |
KITE
9,2 / 60 Meter |
Eigenschaften:
Minimales Gewicht, kleinster Durchmesser und bestes
Handling |
Beste Performance dank Pro Shield Ausrüstung |
Unempfindlich gegen Staub und Feuchtigkeit dank Dry Shield Ausrüstung |
Angenehmes Handling dank Thermo Shield Behandlung |
Nicht zum Work-Out oder Toprope-Klettern geeignet |
Spezifikation:
Durchmesser (mm) |
9,2 |
Seiltyp |
1 |
Gewicht /g/m) |
56 |
Mantelanteil (%) |
43 |
Sturzzahl |
5 |
Fangstoss (kN) |
8,6 |
Dyn. Dehnung (%) |
31 |
Stat. Dehnung (%) |
9,0 |
Mantelverschiebung (mm) |
0 |
Beschreibung:
Ich hatte das große Glück ein neues Seil auf seine Eigenschaften und sein
Handling im Einsatz ausgiebig testen zu dürfen. Vorab ein grosses Dankeschön an
die Marketingabteilung des erfahrenen und etablierten Lieferanten für Outdoor
und Abenteuerzubehör CAMPZ.
Alles was man für "draussen" benötigt und wichtig: zu fairen Preisen !!!
Das Einsatzgebiet waren Kletterfelsen des Elbsandsteingebirges in der
Sächsischen Schweiz und zur Sicherung des anspruchsvollen Klettersteiges in
Dresden / Plauenscher Grund: die Sachsenstiege. Im Sommer hinzu kommt wie jedes
Jahr der Einsatz in den Ostalpen mit seinen unzähligen Routen in Eis, Fels und
Schnee.
Wie üblich bei neuen Seilen ist der erste Kontakt mit dem Material etwas
gewöhnungsbedürftig, da die Oberfläche wie geschmiert (siehe Eigenschaften)
durch die Hand läuft. Weiterhin liegt das Seil durch die Imprägnierung bzw.
Versiegelung gegen Staub und Wasser anders in der Hand als meine bisherigen
Seile. Ein großer Vorteil bei Hochtouren, die über Gletscher und Eis führen. Wie
schon oft erlebt, saugt sich das Seil bei Kontakt mit Nässe sofort voll und wird
schwer ohne Ende. Weiterhin gefriert das nasse Seil bei tiefen Temperaturen und
das Handling wird unerträglich. Jeder, der solche Erfahrungen schon einmal
geteilt hat weiß wo von ich spreche.
Die Knotbarkeit des Seiles ist ohne Tadel, keine Einschränkungen oder Nachteile.
Dank seines dünnen Durchmesser von 9,2 mm ist das keine Kunst, aber im Bereich
der Einfachseile keine Selbstverständlichkeit. Ich konnte in jeder Situation das
Seil ohne Einschränkung handhaben und hatte nie das Gefühl die Kontrolle zu
verlieren. Die ersten Abseilaktionen waren noch etwas gespannt, da das Seil sich
erst einlaufen musste. Ich benütze in der Regel einen Abseilachter und zur
Sicherung klassisch die HMS Sicherung. Das befürchtete Krangeln des Seiles blieb
größtenteils aus, wenn doch dann konnte ich durch einfaches Seildurchziehen
mittels HMS Karabiners das Problem schnell lösen. Kein Problem beim Abseilen ist
die Seilmitte zu finden, eine eingearbeitete Markierung bei der Herstellung des
Seiles gibt keine Rätsel mehr auf und ist sicherer als jede eigene nachtägliche
Markierung. Nach meinen bisherigen, noch wenigen Praxistests konnte ich keine
Anzeichen von Verschleiß beobachten bzw. Abrieb oder Verbrauchspuren. Das wird
sich in den nächsten Monaten aber ändern. Meine Erfahrungen werde ich hier im
Nachtrag vervollständigen. (Stand Juni 2013).
Kletterfelsen im Schnalstal / Südtirol. Bild aus der Tour zur
Steinschlagspitze
Hochtour über Gletscher zum Gipfel. Bild aus der Tour zur
Zufallspitze
Im Nachhinein kann ich das Seil ohne Abwertungen empfehlen, keine
Einschränkungen oder Nachteile zu erkennen. Im Gletscher ist es praktisch für
eine große Seilschaft und nicht wie bei uns eine Zweierseilschaft. Die
Seilreserve ist einfach zu groß und auf Dauer unhandlich / Besser wäre ein 30
oder 40 Meter Seil dazu. Im Felsen tadellos, ein absolutes Sicherheitsgefühl! Da
sind die 60 Meter genau richtig für größere Abseilaktionen und die Seillängen
halten sich im Auf- und Abstieg in Grenzen. |